Moers Kunst verändert die Welt

Moers · Ziel von MUS-E-Projekten wie an der Anna-Schule ist es, über die Arbeit mit Künstlern die Persönlichkeit von Kindern zu entfalten, Kreativität und künstlerische Ausdrucksfähigkeit zu fördern und soziale Kompetenz zu stärken.

Der berühmte amerikanische Geiger Yehudi Menuhin war davon überzeugt, dass jedwede Art von künstlerischem Tun die Welt friedvoll zu verändern vermag, und dass man deswegen gar nicht früh genug damit beginnen kann. Am besten schon in der Grundschule. Mit dieser Überzeugung gründete er vor 17 Jahren unter dem Namen "Music for Schools in Europe" eine europaweite und seit 1999 auch in Deutschland arbeitende Stiftung zur Förderung künstlerischer und kultureller Bildung an Schulen, kurz "MUS-E" genannt.

Einzige Moerser Grundschule

Von den durch die Stiftung geförderten künstlerischen Unterrichtsprojekten profitieren in Nordrhein-Westfalen derzeit 86 Schulen, darunter seit fünf Jahren als einzige in Moers auch die Gemeinschaftsgrundschule an der Annastraße. Dort erarbeiten vier aus der Region stammende Künstler jeweils einmal pro Woche mit Schülern aus acht Klassen diverse künstlerische Projekte aus den Gebieten Musik, Theater, Tanz und Akrobatik, sowie der schreibenden und der bildenden Kunst. Die Ergebnisse daraus präsentieren sie seither jedes Jahr einmal im Rahmen eines großen Schulfestes der Öffentlichkeit.

An diesem Samstag war es wieder soweit. Unter dem Titel "Ein Herz voll MUS-E" erlebten die Besucher des Festes zwischen 14 und 17 Uhr eine ungewöhnlich bunte und vielseitige Vernissage schulischen Kunsttreibens, die der Idee Yehudi Menuhins alle Ehre machte. Dabei hatte jede Klasse ihr eigenes, ganz spezielles Kunstprojekt vorzuweisen.

So eröffneten zum Beispiel die beiden dritten Klassen den Reigen mit einer afrikanischen Trommeldarbietung, zu der sie außerdem einen riesigen, blauen Pappmaché-Kraken über den Schulhof trugen, während sich kurze Zeit später dann die Klasse 4a mit einer rasanten Rollerskate-Polonaise in Schlangenlinien um fünf tischgroße, von der 4b gebaute Kugelbahnen wand. Andere Klassen präsentierten sich an diesem Nachmittag unter anderem mit mehreren Bilderausstellungen, einer mit persönlichen Wünschen bemalten Fahnenreihe und diversen originellen Skulpturen, darunter einer Rauminstallation aus roten und grünen Plastiktüten namens "Grünes Gras und roter Rasen" und einem aus Dachlatten gezimmerten Doppelwürfel, der an diesem Nachmittag mit Hilfe von farbigen Verpackungsschnüren in einen "verknüpften Raum" verwandelt werden konnte. Dazu gab es tänzerische und akrobatische Kostproben.

(RP)
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