Rheurdt Kuhlen fehlt weiterhin Wasser - ist die Renaturierung schuld?

Rheurdt · Anwohnerin Marga Haverkamp berichtet, dass weiterhin Niedrigwasser in den Gewässern bei Rheurdt herrscht.

Der niedrige Wasserstand in einigen Kuhlengewässern bei Rheurdt hat Anwohnern bereits im Sommer Sorgen bereitet. Und mit der kühlen Jahreszeit ist das Phänomen nicht verschwunden, bekräftigt Marga Haverkamp, die am Bergdahlsweg wohnt, nicht weit von den betroffenen Gewässern. "Die Kuhlen sind immer noch sehr trocken, und die Leute sind weiterhin verärgert", beschreibt sie den Stand der Dinge. Manche würden über den unangenehm riechenden Schlamm vor der Haustür klagen, es gibt aber auch Sorgen, was der niedrige Wasserstand für die Fische und andere Tiere in den Gewässern bedeutet.

Wolfgang Kühn, Geschäftsbereichsleiter der Wasserwirtschaft bei der Lineg, hatte vor einigen Wochen erklärt, die Wasserknappheit liege vor allem am Sommerwetter, man hoffe, mit Herbst und Winter würde sich das regeln. Mittlerweile ist es November, laut Marga Haverkamp hat sich allerdings kaum etwas geändert.

Elke Wimmer, Sprecherin der Lineg, erklärte gestern, sie habe zum aktuellen Stand der Dinge keine Informationen, allerdings gebe es immer eine gewisse Möglichkeit der Regulierung, wie sich beispielsweise bei der "Blink" in der Nähe von Hoerstgen gezeigt habe; auch dort hätten Anwohner sich über die Verlandung des Weihers besorgt gezeigt, inzwischen habe sich die Lage aber gebessert. Wie man sieht, zeigt sich der Wassermangel in mehreren Gewässern der Niepkuhlen-Kette, nicht allein auf dem Gebiet der Gemeinde Rheurdt.

Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen räumte gestern ein, er habe in jüngster Zeit nicht mehr nachgeschaut, wie hoch das Wasser in den betroffenen Kuhlen stehe, allerdings habe er noch einmal mit Wolfgang Kühn darüber gesprochen. "Er sagte mir, dass die Situation vielerlei Gründe haben kann", berichtet Kleinenkuhnen. "Zuläufe wie der Landwehrbach sind ja in den vergangenen Jahren renaturiert worden, das bedeute auch, dass das Wasser sich eher stauen oder versickern könnte."

Auf lange Sicht, darauf hatte der Bürgermeister bereits im Sommer hingewiesen, werden die Kuhlengewässer wohl verlanden, wenn der Mensch nicht eingreift. Dann könnten sich auf den Schlammböden mit der Zeit Moore bilden.

(s-g)
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