Rheurdt Kommt nun Platt aufs Ortsschild?

Rheurdt · Ein neuer Erlass erlaubt es, Ergänzungen auf den Schildern hinzuzufügen.

Wird künftig auf dem Ortsschild von Rheurdt auch die Bezeichnung "t' Rhürdt" und auf dem von Schaephuysen "Schopes" stehen? Möglich ist das nun allemal, denn ab sofort können die Räte der Gemeinden und Städte in Nordrhein-Westfalen solche Ergänzungen mit Drei-Viertel-Mehrheit beschließen. Das macht ein neuer Erlass möglich.

"Die Zusatzbezeichnungen auf den Ortsschildern sind ein Beitrag zur Identitätsstiftung in den Orten", hatte Ministerin Ina Scharrenbach betont. "In der Vergangenheit ist das Anliegen vieler Bürger nicht ernst genug genommen worden." Das Ministerium behält sich lediglich das Recht vor, die Zusatzbezeichnungen abzusegnen.

"Der Erlass liegt auf meinem Schreibtisch", sagte Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen gestern. Doch in Verwaltung und Politik sei darüber noch nicht gesprochen worden. Auch könne er noch nichts zu Details sagen, etwa zur Frage, wer die neuen Schilder bezahlen müsse. Übrigens sind es nicht nur die Bezeichnungen in Mundart, die künftig auf den Schildern stehen dürfen. Auch die Rheurdter Selbstbezeichnung "Ökodorf" könnte dort stehen. Diesen Image-Begriff verwendet die Gemeinde übrigens schon seit 1992. Damals hatte sich eine Werbeagentur im Ort umgeschaut und ließ sich vom Umfeld zu diesem Slogan inspirieren. Und bislang scheinen alle Einwohner damit zufrieden zu sein.

Werner Fronhoffs, Fraktionsvorsitzender der SPD, kann sich gut vorstellen, dass die Bezeichnung "Ökodorf" auf den Schildern am Ortseingang stehen könnte. "Das fände ich gut, aber für jede einzelne Ortschaft der Gemeinde eigene Schilder aufzustellen, das halte ich für fragwürdig. Dann müsste man nicht nur Schaephuysen, sondern auch Lind und so weiter bedenken."

Hans-Rainer Tabke, Fraktionsvorsitzender der CDU, ist generell skeptisch gegenüber der Idee eingestellt: "Ich würde das für unangemessen halten, ich denke, das ist eher für eine Stadt wie Kevelaer gedacht." Kevelaer hat nach einem Beschluss des Rates im vergangenen Jahr nun offiziell den Beinamen "Wallfahrtsstadt" erhalten. Und der steht nun auch gut lesbar auf den Ortsschildern.

(s-g)
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