Moers Kollegschüler treffen Unternehmer

Moers · Das Ende der Schulzeit stellt Jugendliche oft unvorbereitet vor die Jobwahl. Das Mercator Berufskolleg ermöglicht mit der Ausbildungsbörse jährlich eine frühe Auseinandersetzung mit dem zukünftigen Beruf.

 Konkrete Berufsvorstellungen sind wichtig: Elena Kindt und Elisabeth Leivüe vom St. Josef Krankenhaus zeigen ihren Job

Konkrete Berufsvorstellungen sind wichtig: Elena Kindt und Elisabeth Leivüe vom St. Josef Krankenhaus zeigen ihren Job

Foto: Klaus Dieker

Eine große Tafel im Eingang, auf der in bunten Buchstaben "Herzlich Willkommen steht" lässt vermuten, dass im Mercator Berufskolleg heute kein normaler Schultag ist. In der 26. Auflage haben sich gestern rund 2000 Schüler auf der Ausbildungsbörse über verschiedene Berufe informiert.

"Mithilfe einer Art Rallye sollen die Schüler Anforderungen und Ausbildungsmöglichkeiten der Unternehmen herausfinden", erklärt Martin Geelen, Organisator der Börse. In einem Rundgang durch Pausenhalle, Aula und Turnhalle sollen die Jungen und Mädchen so mehr über die insgesamt 65 Unternehmen herausfinden. "Ich habe heute auch schon ehemalige Schüler getroffen, die hier ihren Arbeitgeber kennengelernt haben."

In der Aula findet man eine davon: Alina Schankweiler, die heute Ansprechpartnerin am Stand der Volksbank ist. "Ich habe erst in diesem Jahr meinen Abschluss hier gemacht", erzählt Alina. Die 18-Jährige hat ihr Fachabitur mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung absolviert. "Ich wollte nicht den ganzen Tag etwas mit Menschen zu tun haben, aber auch nicht nur im Büro sitzen. Das Bankwesen ist eine gute Mischung." Für die Volksbank entschied sie sich, da sie die "Gegenseite" (die Sparkasse) schon aus der Familie kennt. "An meinem ersten Tag war ich total nervös, aber ich wurde sofort gut aufgenommen." In den 2,5 Jahren Ausbildung gehört es zur Tradition, auf der Ausbildungsbörse zu informieren. "Jetzt haben wir noch eine ,normale' Sprache und nicht das Fachchinesisch", lacht Alina.

Gegenüber von Alina beantwortet Jakob Anlahr alle Fragen rund um Wellpappe. "Fast alles, was man bestellt, ist irgendwie verpackt und dafür braucht man Wellpappe". Der 18-Jährige ist im dritten und damit letzten Ausbildungsjahr bei der Wellkistenfabrik Peters GmbH & Co. KG in Moers. "Ich finde es sinnvoller, dass ich hier als Azubi stehe als die Chefs. Ich bin in einem ähnlichen Alter, und kann so besser Kontakt zu den Schülern herstellen", ist sich Jakob sicher.

Für die Verpflegung der Besucher sorgt Nicole Niewiedziol von der Bäckerei Büsch, ebenfalls ehemalige Schülern des Berufskollegs. Mit einem Körbchen voller Nussecken läuft die Auszubildende durch die Hallen und kommt so in den direkten Kontakt mit den Schülern. "So können die Bewerber mir direkt Fragen stellen, ohne zu googlen. Das Internet hat nicht immer gute Antworten", so die 21-Jährige. Denn bei Büsch kann man nicht nur Bäcker werden, sondern auch Kauffrau/-mann für Büromanagement oder Fachlagerist/-in, was viele gar nicht wissen würden.

Nicht vom Berufskolleg, sondern von der nahe gelegenen Heinrich-Pattberg-Realschule, kommt Viktoria Loska. "Wir sind heute pflichtmäßig mit der Klasse hier." Da sie später aber Jura studieren möchte, ist der Besuch eine willkommene Abwechslung zum normalen Unterricht. "Ich interessiere mich vor allem für die Hochschulen", sagt die 15-Jährige.

(RP)
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