Moers Klimaschutz: Schulen und Kitas sparen 70.000 Euro

Moers · Seit 2013 sind Schüler als Energiewächter im Einsatz und achten auf richtiges Lüften und sparsames Heizen.

 Bürgermeister Christoph Fleischhauer gratulierte den Schülern zu ihrem Engagement für die Umwelt.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer gratulierte den Schülern zu ihrem Engagement für die Umwelt.

Foto: Stoffel, Arnulf (ast)

Kipplüftung nennt Klaus Pelzer vom Ecoteam NRW Lüften "wie zu Ommas Zeiten". Im Winter ist es nicht nur energieverschwendend, sondern kann auch die Schimmelbildung befördern. Moerser Schüler wissen jetzt, wie es besser geht: durch Stoßlüften. Und das wird konsequent in den Schulklassen durchgeführt.

Denn alle 28 städtischen Schulen und 15 städtische Kindertagesstätten machen mit beim Projekt Klimaschutz an Schulen und Kitas in Moers, kurz KliMo, das das Ecoteam im Auftrag der Stadt leitet.

Gestern wurden im Forum der Hermann-Runge-Gesamtschule die Einsparungsergebnisse des ersten Projektjahres verkündet. Durch den Einsatz der Schüler wurden 70.115 Euro Energiekosten beim Strom, der Heizenergie und beim Wasser eingespart. Der Umwelt blieben dadurch 155 Tonnen CO2 erspart. Durchschnittlich verbrauchten die Schulen 4,2 Prozent weniger Energie, als im Vorjahr. Von diesen Ergebnissen waren die Schüler selbst überrascht. Der Applaus war groß, als die Projektgruppe der Geschwister-Scholl-Schule den Scheck mit dem höchsten Einsparergebnis von rund 3.200 Euro entgegennahm.

Die Hälfte der Einsparungen geht an die Stadt. "Das Geld fließt in den Stadtzirkel zurück und wird investiert, um langfristig Energie zu sparen", sagte Gerhard Tomberg vom Zentralen Gebäudemanagement Moers (ZGM). Die andere Hälfte geht an die Einrichtungen selbst, um damit die Ideen der Projektgruppen zu unterstützen.

Ziel des Projektes ist es, das Thema Klimaschutz mehr in den Schulen zu verankern. Dafür wurden die Kinder und Jugendlichen zu Energiewächtern. In jedem Klassenzimmer hängen Thermostate, einige Schulräume wurden mit Lüftungsampeln ausgestattet. Die zeigen in Form von Rot, Gelb oder Grün an, wie gut die Luft im Raum ist. Mithilfe von Hausmeistern und Schulleitern ermittelten die Schüler, wo in der Schule zu viel Energie verbraucht wird. Beispielsweise bei einer durchgängig gut beheizten Aula, die nur sporadisch genutzt wird. Als Multiplikatoren sollen sie dieses Bewusstsein für den Klimaschutz auch in ihre Familien und Freundeskreise tragen.

Die Ideen haben die Schüler in Projektgruppen oder AGs haben entwickelt. "Die Schüler haben die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und über den Tellerrand hinauszublicken", sagte Birgit Nöthhorn, stellvertretende Schulleiterin der Hermann-Runge-Gesamtschule. Der Projektkurs des Gymnasiums Rheinkamp arbeitete sogar mit den Partnerschulen aus Frankreich und Ungarn zusammen und besuchte eine Umweltmesse in Mailand. Obwohl das Gebäude der Schule vollständig saniert ist, konnten 1993 Euro gespart werden.

Die Einsparungen ermittelte das Ecoteam NRW sehr genau: "Alle Sanierungsarbeiten wurden vorher rausgerechnet. Es handelt sich dabei also ausschließlich um die Einsparungen durch Verhaltensänderungen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Energie", erklärte Pelzer. Das Projekt läuft noch bis April 2016.

(RP)
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