Moers Kinder gestalten den Spielplatz mit

Moers · Der in die Jahre gekommene Moerser Spielplatz am Nehrunger Weg soll erneuert werden. Jetzt äußerten die Kinder selbst ihre Ideen zum Wunschspielplatz und bauten bereits Miniaturausgaben der Spielgeräte.

 Die Kinder in Meerfeld haben klare Vorstellungen, wie ihr Spielplatz aussehen soll. Diese Ideen sollen bei der Neugestaltung mit einbezogen werden.

Die Kinder in Meerfeld haben klare Vorstellungen, wie ihr Spielplatz aussehen soll. Diese Ideen sollen bei der Neugestaltung mit einbezogen werden.

Foto: Klaus dieker

Der Spielplatz am Nehunger Weg in Meerfeld ist mächtig in die Jahre gekommen. Einst standen dort Rodelplatz, Fliegender Teppich, Spielstrand und Spieldüne. "Der Spielplatz ist wie vergessen. Immer mehr Spielgeräte wurden abgebaut. Wir haben bei der Stadt angerufen, wollten wissen, wann sich etwas tut", erzählt Nevin Güvenc, Mutter von Ceylin (6) und Ela (12). "Ich bin hier groß geworden. Die Kinder haben hier viel gespielt und gelacht", sagt Mutter Nevin.

Rund 6000 Quadratmeter groß ist die Spielfläche, die geschützt und verkehrsberuhigt liegt. Alter Baumbestand sorgt für Schatten im Sommer. "Früher gab es sogar eine Seilbahn", ergänzt Sonja Heistermann. Jana Benli ist die zuständige Spielplatzplatin, die mit dem Kinder- und Jugendbüro Anwohner und Nutzer zu einer kreativen Spielplatzbegehung eingeladen hat. "Junge Familien wohnen hier. Aber das Angebot an intakten Spielgeräten hält sich in Grenzen", sagt sie. Dabei geht es ihr nicht um hochmoderne Spielgeräte. "Rutsche, Schaukel und Klettermöglichkeiten machen den Spielplatz schon attraktiv. Im Gelände gibt so viel zu entdecken", sagt sie.

Achim Krenn ist pädagogischer Mitarbeiter im Kinder-und Jugendbüro der Stadt und für die Spielplätze zuständig. Der dicke Aktenorder mit Plänen legt die Geschichte des Spielplatzes offen. Mit dem Bau der Siedlung und der Wohnblöcke in der 1970er Jahren entstand der erste Spielplatz mit Klettergerüsten in gängiger Stahlkonstruktion. 1984 erfolgte die erste Sanierung, das Material Holz kam zum Einsatz, 1999 dann die dritte Sanierung. "Für die jetzige Neugestaltung sind uns Anwohner, Eltern und Kinder gute Ratgeber", sagt Krenn. Von "abgespielter Fläche" spricht Lena Brandau, Leiterin des Kinder- und Jugendbüros. "Von der Bürgerbeteiligung und den Ideen der Kinder versprechen wir uns viel. Die Sanierung des Spielplatzes steht auf der Prioritätenliste ganz oben."

Die Vorstellungen der Kinder werden schnell deutlich. Sie malen Gerätschaften wie Kletterturm, Kletternetze, Vogelnetzschaukel, Kletterstange und Röhrenrutsche oder erstellen mit entsprechenden Materialien Modelle wie eine Seilbahn. Eine Schaukel wünschen sich Ela und Joana. Das Sanierungsprojekt inklusive der Vorschläge der jungen Nutzer mit den entsprechenden Plänen von Landschaftsarchitekten wird durch die politischen Gremien gehen. "Wir rechnen frühestens 2017 mit dem Baubeginn. Die Installation der Geräte ist in sechs Wochen zu machen", sagt Achim Krenn, der mit einem Investionsvolumen von bis zu 100 000 Euro rechnet. Probleme bereiten derzeit die vielen Kaninchen mit ihren unterirdischen Bauten. Ärger bereitet die Entsorgung von Blumen- und Strauchabfällen auf der Spielplatzfläche. Die Sanierungspläne finden bei den Anwohner Zustimmung. "Endloch passiert was. Wir gehen jetzt immer zum Ringspielplatz", sagt Nicole Meinhardt. "Unsere Enkelkinder freuen sich", meint Iris Konieczny, deren Kinder bereits den Spielplatz am Nehrunger Weg nutzten. Aber auch kritische Anmerkungen über den Standort von Spielgeräten werden laut. Anwohner Kurt Brandenburg: "Mit dem ersten Spielplatzbau hatten wir eine Schaukel mit dicken Eisenketten direkt unter dem Fenster. Das quietschte und war laut. Andere Kinder fuhren uns direkt über die Terrasse", erzählt er.

(sabi)
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