Moers Kanalsanierung: Enni reißt Altstadt auf

Moers · Die Planung für Reparaturen am Kanal- und Gasleitungsnetz in der Innenstadt laufen. Ab 2018 wird es zu Behinderungen an Neu- und Steinstraße sowie ihren Nebenstraßen kommen. Der Einzelhandel wird in die Planung einbezogen.

Moers: Kanalsanierung: Enni reißt Altstadt auf
Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Mit Straßenbaustellen und Kanalerneuerungen kennen sich die Moerser aus. In nicht allzu ferner Zukunft werden sie ihren Erfahrungsschatz ausbauen können: Ab 2018 will - oder vielmehr muss - die Enni nach und nach die Straßen der gesamten Altstadt aufreißen. Dass dies für die Geschäftsleute in der Fußgängerzone und ihre Kunden alles andere als angenehm wird, ist klar. Der Enni-Verwaltungsrat wird sich in der nächsten Woche mit dem hochsensiblen Thema beschäftigen.

Die Kanalisation im Bereich der Altstadt ist zum Teil über 100 Jahre alt und muss dringend erneuert werden. "Gemäß Abwasserbeseitigungskonzept ist geplant, als erste Maßnahmen in der Neu- und Steinstraße diese Erneuerungsarbeiten durchzuführen. Die in den Nebenstraßen befindlichen Kanäle sollen dann nach und nach ebenfalls erneuert werden", heißt es in der Vorlage für die Verwaltungsratssitzung. Auch die vorhandenen Gasleitungen seien dringend sanierungsbedürftig. Es sei sinnvoll, sämtliche Versorgungsleitungen im Zuge der Baumaßnahmen zu erneuern.

"Aufgrund dieser Eingriffe wird die vorhandene Oberfläche in großen Teilen aufzunehmen sein und dadurch deutliche Auswirkungen auf den fußläufigen Verkehr wie auch auf Anlieferungen haben", heißt es weiter in der Vorlage. Eine Umschreibung für ein drohendes Chaos, das durch entsprechende Planungen minimiert werden soll. Die Enni Stadt & Service hat einen Projektsteuerer mit der Umsetzung der umfangreichen Vorplanung beauftragt. Ein Workshop unter Beteiligung der Stadt hat bereits stattgefunden. Die Enni schaut sich zudem in anderen Kommunen um, die ähnliche Projekte umsetzen mussten, in Arnsberg war sie schon, ein Besuch in Kempen steht noch aus. Im Herbst 2015 will die Enni den Entscheidungsgremien vorstellen, wie sie bei der die Kanalsanierung in der Altstadt vorgehen will.

Natürlich soll auch der Einzelhandel an den Planungen beteiligt werden. "Das wird bei uns ein dickes Thema", sagte gestern Thorsten Fischer, Vorsitzender des Werberings Moers. "Es wird fürchterlich, aber es ist nicht zu vermeiden." Fischer sprach von einem Notfallplan, der helfen soll, die Behinderungen so gering wie möglich zu halten. Doch "grandiose Ideen" seien nicht zu erwarten. "Nichts ändert daran, dass die Straßen aufgerissen und die Kunden über Stege in die Geschäfte gehen müssen." Das einzige, was man tun könne, ist ein abschnittsweises Vorgehen.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer habe ihm in einem Gespräch angekündigt, dass auch die Telekom in die Planungen einbezogen wird, sagte Fischer. Das Telekommunikationsunternehmen solle das Kabelnetz auf den Stand der Zeit bringen, wenn die Straßen aufgerissen sind, um spätere erneute Baumaßnahmen zu vermeiden.

Möglicherweise werde die Kaufmannschaft sich eine besondere Werbung für die Bauzeit überlegen, sagte Fischer, nach dessen Informationen die Baumaßnahmen sich schlimmstenfalls über ein ganzes Jahr erstrecken können.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort