Moers Internationaler Fußball-Familientag des "Bunten Tischs"

Moers · Im Endspiel des Festes der Völkerverständigung gewann die Moerser Feuerwehr gegen das Team des Turnier-Ausrichters.

 Das gemeinsame Spiel, nicht der Wettkampf, stand im Mittelpunkt des Fußballturniers des "Bunten Tischs".

Das gemeinsame Spiel, nicht der Wettkampf, stand im Mittelpunkt des Fußballturniers des "Bunten Tischs".

Foto: Klaus Dieker

Ein bunteres Fußballturnier hat es sicher nie zuvor in Moers gegeben. Beim Blick über die Sportanlage des GSV und MTV am Solimare bot sich am Samstag ein fröhliches Bild. Beim zweiten bunten Fußballturnier des Bunten Tisches traten 16 Mannschaften gegeneinander an, darunter auch Teilnehmer aus Duisburg und Essen. Doch das Miteinander stand eindeutig im Vordergrund. Als Schirmherr und Vertreter des Hauptsponsors begrüßte Giovanni Malaponti, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse am Niederrhein, alle Teilnehmer und wünschte "viel Freude und auch ein bisschen sportlichen Ehrgeiz", bevor er sich selbst ins Fußballtrikot warf. Dass beim Sport Unterschiede verschwimmen, der Bänker dem Asylbewerber, der Feuerwehrmann dem Politiker im spielerischen Wettstreit begegnet, war eine, wenn nicht die wichtigste Botschaft des Tages.

Frauen und Männer, Jüngere und Ältere, Promis und Normalos, Sportskanonen und Untrainierte, Einheimische und Menschen aus verschiedensten Ländern erlebten einen bunten Familientag. "Es geht nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern um menschliche Begegnung", sagte auch Amar Azzoug, Vorsitzender des Bunten Tisches. Besonders stolz war er auf die "bunte Jugend", die tatkräftig mitgeholfen hatte alles zu organisieren. Die Zulosung von ungewöhnlichen Ländernamen an die Mannschaften bewirkte, dass die tatsächliche Herkunft der einzelnen Teams vollkommen in den Hintergrund rückte.

Das erste Tor des Tages fiel in der Paarung "Laos gegen Mongolei", das den Mongolen ein niederschmetterndes 1:7 bescherte. Die Prominenz und Lebenserfahrung der "Freunde des Bunten Tisches", bei denen auch Musiker Markus Grimm und Politiker Ibo Yetim mitspielten, nutzten wenig gegen die fitten jungen Männer, die größtenteils aus der Flüchtlingsunterkunft an der Filder Straße stammten.

Lachend und schwitzend musste Michael Paßon, Vorsitzender des Vereins "Klartext für Kinder", eingestehen: "Wir haben alles gegeben - und gemerkt, dass ,alles' nicht viel ist. Aber es hat riesigen Spaß gemacht!"

Daneben kämpfte die U17-Mädchenmannschaft des GSV Moers unter der Flagge der Seychellen gegen Djibouti, einem Team der Handwerkerschaft Duisburg, dem ebenfalls einige Flüchtlinge angehörten. "Die haben uns ganz schön rennen lassen", kommentierte Annalena Volkmann das Spiel. Die Mädels mussten sich schließlich 0:1 geschlagen geben. Den Pokal konnte die Mannschaft der Moerser Feuerwehr mit nach Hause nehmen. Sie setzte sich gegen die Mannschaft des Bunten Tisches mit 1:0 durch.

(RP)
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