Moers Ingo Brohl will für die CDU in den Landtag

Moers · Der 40-jährige Fraktions-Chef der Moerser Christdemokraten kündigte gestern seine Kandidatur für die Landtagswahl 2017 an. Auch bei einem Erfolg will Brohl weiterhin Fraktionsvorsitzender im Moerser Rat bleiben.

 Petra Kiehn , Heiko Haaz, Ingo Brohl , Joachim Fenger und Julia Zupancic (von links) kämpfen für die CDU in der Langtagswahl 2017

Petra Kiehn , Heiko Haaz, Ingo Brohl , Joachim Fenger und Julia Zupancic (von links) kämpfen für die CDU in der Langtagswahl 2017

Foto: Christoph Reichwein

Gestern Morgen kurz nach elf Uhr in einem Café am Moerser Altmarkt. Joachim Fenger und Heinz Haaz, die Stadtverbandsvorsitzenden der CDU in Moers und in Neukirchen-Vluyn haben zu einem Gespräch mit dem Thema "NRW kann mehr" eingeladen. Dieses Motto will Ingo Brohl, der Moerser CDU-Fraktions-Chef, selbst beweisen: "Ich möchte als Kandidat der CDU für die Landtagswahl am 14. Mai 2017 antreten", kündigt er an.

Der Entschluss in ihm sei schon vor einiger Zeit gereift. "Ich habe gemerkt, dass ich als Fraktionsvorsitzender Menschen mitziehen kann", sagt Brohl. Deshalb traut er sich zu, das auch auf Landesebene zu schaffen. Sein Wahlkreis umfasst die Stadt Moers und den Neukirchener Teil von Neukirchen-Vluyn. In beiden Kommunen hätten die Vorstände mit überwältigender Mehrheit ihre Unterstützung signalisiert, berichtet Joachim Fenger, für den es einer der letzten großen Auftritte als Stadtverbandsvorsitzender ist. Am Dienstag gibt er sein Amt ab: voraussichtlich an Petra Kiehn. Über die Nominierung Brohls muss am 1. Juni im Moerser Hotel van der Valk eine Delegiertenversammlung der Neukirchen-Vluyner und Moerser CDU entscheiden, die im Vorfeld einer Tagung der kommunalpolitischen Vereinigung der CDU Niederrhein zusammentritt, deren stellvertretender Vorsitzender Brohl ist.

2012 war Heinz-Gerd Hackstein relativ deutlich an Ibrahim Yetim gescheitert. Zuvor hatte Bruno Vinschen gegen Elke Talhorst den Kürzeren gezogen. "Aber inzwischen sind die Karten neu gemischt worden", sagt Brohl. Damit meint er nicht nur seine erfolgreiche Amtszeit als Fraktionsvorsitzender, sondern auch die gute Arbeit der Christdemokraten in Moers und in Neukirchen-Vluyn. In beiden Städten stellen die Christdemokraten den Bürgermeister. In Moers, so Fenger, sei die CDU mit dem Slogan "Unser Moers kann mehr" erfolgreich gewesen. Daran soll jetzt auch der neue Wahlspruch "NRW kann mehr" anknüpfen. In diesem Zusammenhang verweist Brohl auf die desolate Finanzlage des Landes. NRW habe als einziges Bundesland im vergangenen Jahr kein Wirtschaftswachstum erzielt.

Brohl ist klar, dass es nicht leicht sein wird, den Amtsinhaber Yetim zu schlagen. Aber er setzt auf Sieg, nicht auf Liste: Während Yetim es zwar schaffe, die "erschreckende Bilanz der Landesregierung geschickt zu vermarkten", will Brohl sich an seinen Taten messen lassen. Arbeitsfelder für ihn sind der Kampf gegen die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen, der rasche Ausbau der A 40-Rheinbrücke, die Kindergartenbetreuung, das Bildungsangebot des Landes und eine Verbesserung der Polizeiausstattung. Im Falle eines Erfolges würde er sein Amt als Fraktionsvorsitzender weiter ausüben. "Ich will Politik für die Heimat machen", sagt der Kandidat. "Da glaube ich, dass die Kombination von Fraktionsvorsitz und Landtagsmandat Bodenhaftung gibt. "

Im Wahlkampf will er Ansprechpartner nicht nur für alle Moerser, sondern auch für alle Bürger Neukirchen-Vluyns sein. An dem Bindestrich werde seine Arbeit jedenfalls nicht aufhören.

Eine fähige Wahlkampfmanagerin hat Brohl bereits gefunden. Den Job wird Julia Zupancic machen.

(RP)
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