Moers Improviser jazzt im Moerser Schlosspark

Moers · Der Moerser Stadtmusiker Hayden Chisholm feierte im Schlosspark mit Musikerfreunden den Sommeranfang mit der "Fête de la Musique". Es handelt sich um eine französische Tradition.

 Stadtmusiker Hayden Chisholm lockte mit seiner "Fête de la Musique" trotz des Regens etliche Besucher in den Schlosspark.

Stadtmusiker Hayden Chisholm lockte mit seiner "Fête de la Musique" trotz des Regens etliche Besucher in den Schlosspark.

Foto: kLAUS DIEKER

Saxophonist Hayden Chisholm ist ein Weltenbummler und hat schon viele schöne Souvenirs von seinen Konzerten in aller Welt mitgebracht. Eines davon ist die in Frankreich unter dem Namen "Fête de la Musique" bekannte Sitte, zum Sommeranfang in Parks und auf öffentlichen Plätzen kleine, spontane Open-Air-Konzerte zu veranstalten. "Was den Franzosen gefällt, kann auch in Moers nicht falsch sein", dachte sich der derzeitige Moerser "Improviser in Residence" und lud deswegen am Sonntag zu einer deutschen Variante des französischen Brauchs in den Schlosspark ein. Eine tolle Idee, deren Verwirklichung aber noch bis kurz vor ihrem Beginn wegen heftiger Regenfälle ins Wasser zu fallen drohte.

Doch Yala Pierenkemper und ihr Veranstalterteam vom "Avant Moers Festival" waren dennoch zuversichtlich geblieben und hatten trotz des Regens den kleinen, an allen vier Seiten offenen Zeltpavillon aufgebaut, unter dem das sonntägliche Sommerkonzert stattfinden sollte. Und sie hatten Glück. Wenig später ließ sich tatsächlich die Sonne blicken, so dass Hayden Chisholm und seine beiden Musikerfreunde, der Kölner Bassist Joscha Oetz und der in Wanne-Eickel heimische Schlagzeuger Achim Krämer um 15 Uhr gut 100 Zuschauer vor dem Zeltpavillon begrüßen konnten.

Viele davon kannten Hayden Chisholm schon von anderen Konzerten oder hatten ihn - wie eine schon etwas ältere Dame - bei der diesjährigen Eröffnung des Moerser Pfingstfestivals gesehen. Dabei hatte sie ihn zum ersten Mal singen gehört und war davon "total beeindruckt" gewesen. "Vielleicht singt er ja heute auch wieder", hoffte sie. Das tat er, wenn auch nicht gleich am Anfang. In den ersten 45 Minuten kamen die Zuhörer erst einmal in den Genuss seines instrumentalen Könnens auf dem Saxophon und seines Improvisationstalentes im Zusammenspiel mit den beiden anderen Musikern.

Kurz vor der ersten Pause gab er dann zum ersten Mal auch eine Kostprobe von seiner ungewöhnlichen Stimme, wobei er sie wechselweise mal tief und brummend wie ein australisches Didgeridoo und dann wieder hell und klar wie eine Flöte erklingen ließ. Ein wahrhaft erstaunliches Hörerlebnis. Das gesamte Konzert dauerte insgesamt gut drei Stunden. Leider blieben nur wenige Zuschauer bis zum Schluss. Die meisten flohen bereits in der ersten Pause vor einem zwar kurzen, aber recht heftigen Gewitterguss. Alle anderen überstanden den Schauer entweder unter ihren vorsorglich mitgebrachten Schirmen oder unter dem Dach eines weiteren kleinen Zeltpavillons, in dem eine Freundin von Hayden Chisholm zur kulinarischen Abrundung der ersten Moerser "Fête de la Musique" den Besuchern einen speziellen Naturwein und andere schmackhafte Getränke anbot.

(lang)
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