Holger Ehrich, Leiter Des Comedy Arts Festivals Humorkünstler und andere Artgenossen

Moers · René Marik bringt seine Puppen mit, Stefan Stoppok seine Artgenossen und Christopher Hall ein Streich-Quartett aus Duisburg: Das Comedy Arts Festival schöpft auch für die 41. Ausgabe wieder aus dem Vollen. Das Humorspektakel startet am 14. September.

 Holger Ehrich

Holger Ehrich

Foto: kdi

Moers Vom 14. bis zum 17. September trifft sich wieder die internationale Humorkunst in der Festivalhalle am Solimare in Moers. Puppenspieler René Marik wird das Comedy Arts Festival am Donnerstag, 14. September, mit einem Solo eröffnen. Holger Ehrich hat für sein Publikum aber noch die eine und andere Überraschung in petto. RP-Redakteurin Anja Katzke sprach mit dem Festivalchef über das diesjährige Programm und die Künstler.

Herr Ehrich, Sie sind seit 2007 künstlerischer Leiter des Comedy Arts Festivals. Werden Sie das feiern?

Holger Ehrich Meine zehnte Ausgabe fand ja schon 2016 statt. Dieses Jahr ist es die Elfte. Ich könnte also ein Humor-Jubiläum feiern. Es war für mich viel spektakulärer, dass wir im vergangenen Jahr die 40. Comedy Arts-Ausgabe auf die Bühne bringen konnten. Das ist in der Humor-Landschaft etwas Besonderes. Viele Künstler sind bei uns als Newcomer aufgetreten und kehren Jahre später zurück - wie Stefan Stoppok, der am 17. September bei uns gastieren wird. Er war in den 1980er Jahren zum ersten Mal hier, heute ist er ein Grand Seigneur der Liedermacher.

Stoppok kommt aber nicht alleine nach Moers, sondern bringt seine Artgenossen mit.

Ehrich Ja, die Zuschauer werden am Sonntag, 17. September, die Jungen-Ausgabe von Gerburg Jahnke erleben. Stoppok führt durch das Programm und hat sich Gäste aus der Welt des Musikkabaretts eingeladen. Es wird ein Treffen der Generationen. Simon und Jan sind ein junges Duo, das als runderneuerte Liedermacher gefeiert und mit Preisen ausgezeichnet wird. Sebastian Krämer ist hingegen fast schon ein Urgestein im Musikkabarett. Stefan Stoppoks Artgenossen bringen ganz unterschiedliche Stile auf die Bühne. Wildes Holz spielt beispielsweise Rock und Pop - auf Akustikgitarre, Kontrabass und Blockflöte. Das Besondere ist, dass diese Show dem Comedy Arts Festival eigens auf den Leib geschneidert wurde. Sie ist so nur in Moers zu sehen.

Gratuliert Stoppok damit nachträglich zu Ihrer 10. Ausgabe?

Ehrich Es war der Vorschlag seiner Agentur, für Moers einen gemischten Abend mit Musikkabarettisten zu konzipieren. Stoppok und Artgenossen ist eine kleine Reihe, die für ausgesuchte Veranstaltungen realisiert wird. Er hat für die Reihe schon bekannte Musiker und Bands zusammengebracht. Das Publikum erlebt auf jeden Fall ein hochkarätiges und einmaliges Programm, das so nirgendwo anders zu erleben ist.

Fatih Cevikkollu tritt auch auf dem Festival auf. Das steht gar nicht in den Programm-Flyern...

Ehrich Ich lasse immer gerne einen Platz frei, um ihn mit interessanten Überraschungsgästen zu besetzen. Das haben wir schon ein paar Mal so gemacht. 2016 war zum Beispiel das Wallstreet Theatre Nachrücker. Es hatte unseren Comedy-Preis "Alter Hut" gewonnen. Fatih Cevikkollu passt sehr gut zu uns. Ich habe ihn im Hundertmeister erlebt, als er sich nach seiner Fernsehkarriere anschickte, sich als Kabarettist auf der Bühne neu zu erfinden. Er hat schnell eine steile Karriere gemacht.

Gibt es noch weitere Änderungen im Programm?

Ehrich Ja. Christopher Hall wird mit dem Metamorphosen Quartett am Festivalfreitag auftreten. Im Flyer findet man ihn noch im Samstagsprogramm. Der Kanadier bringt ein spannendes Projekt mit. Er ist ein klassisch ausgebildeter Musiker, der seinen Humor immer weiter nach vorne getragen hat. Für seine Auftritte engagiert er lokale Orchester, mit denen er über Skype die Stücke einstudiert. Bei uns ist es ein Duisburger Streichquartett. Auch das ist in dieser Form einmalig.

Ist das ein neuer Trend in der Comedy-Szene, über solche Kooperationen etwas Singuläres zu schaffen?

Ehrich Solche Kooperationen haben auf unserem Festival Tradition. Comedy Arts steht dafür, dass man Künstler und Projekte sieht, die man anderswo in der Form nicht erleben kann. Erinnern Sie sich an das Duett von Götz Alsmann und Paul Kuhn.

Können Sie anhand des Kartenvorverkaufs schon erkennen, welche Künstler die Zuschauer besonders interessieren?

Ehrich Jein. Dieses Jahr lassen sich noch keine Tendenzen ablesen. Das Interesse verteilt sich gleichmäßig auf alle Programmpunkte. Das hängt auch damit zusammen, dass sie so unterschiedlich sind. Puppenspieler René Marik zieht zum Beispiel das Interesse, weil er nach einer längeren Pause auf die Bühne zurückkehrt. Er kommt mit einem Best-of nach Moers, in dem er zunehmend Neues eingebaut hat.

Fühlen Sie sich in der Festivalhalle am Solimare nach wie vor wohl?

Ehrich Als Spielort ist sie auf jeden Fall ein Gewinn - vor allem, weil sie Wetter-Sicherheit bietet. Sie ist von Jahr zu Jahr besser ausgestattet worden. Es gibt jetzt sogar Traversen fürs Licht, die wir bislang anmieten mussten. Es wird langsam besser. www.comedyarts.de

(RP)
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