Rätselhafter Fall in Moers Hündin "Buffy" soll vergiftet worden sein

Moers · Mischlingshündin "Buffy" starb vergangene Woche in Moers aus heiterem Himmel. Nun wird vermutet, dass sie vergiftet wurde. Die Anwohnerinitiative Meerbeck-Ost warnt: Nahe dem verdächtigen Grünstreifen spielen auch kleine Kinder.

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Der rätselhafte Tod eines Hundes sorgt im Stadtteil Meerbeck-Ost für Unruhe. Christian Voigt, Sprecher der dortigen Anwohnerinitiative, ist überzeugt, dass die Hundedame "Buffy" an Gift gestorben ist. "Aufgepasst in der Planetensiedlung", warnt er nun in einem Schreiben die Öffentlichkeit. "In der Nacht zum Sonntag ist in der Tierklinik Asterlagen die vierjährige Mischlingshündin ,Buffy' an den Folgen einer Vergiftung gestorben."

Nicht nur Hundehalter, sondern auch spielende Kinder sollten aufmerksam sein, meint Voigt. Direkt neben der Grünfläche befänden sich zwei Kinderspielplätze mit kleineren Hügeln. "Diese werden derzeitig wegen des Schnee- und Winterwetters von vielen Familien mit jüngeren Kindern stark frequentiert und zum Rodeln genutzt", mahnt der Sprecher der Anwohnerschaft zur Vorsicht.

"Buffy" sei bis zum vergangenen Mittwoch quirlig und gesund gewesen. In einem Grünstreifen mitten in der Planetensiedlung habe sie jedoch geschnüffelt und dann offenbar etwas verschluckt. Nur in diesem Umfeld seien die Halter mit ihrem Hund Gassi gegangen.

"Herzversagen nach Aufnahme toxischer Stoffe"

Auf einmal habe "Buffy" sich träge und lustlos gezeigt. "Dann verschlechterte sich ihr Zustand, sie erbrach das Essen, spuckte Blut und ihre Ausscheidungen wiesen auch blutige Spuren auf", schildert Voigt den Verlauf. "Schnell wurde sie in eine Tierklinik gebracht, in der sie Stunden später an Herzversagen nach Aufnahme toxischer Stoffe verstarb."

Die Familie, schreibt Voigt, wolle Anzeige erstatten. Bei der Polizei ist aber noch nichts über den Fall bekannt. "Uns liegt keine Anzeige zum Tod des Tieres vor", sagt Josef Wißen, Sprecher der Kreis-Polizei. Und das wundert ihn. "Denn eigentlich sollten die Halter doch Interesse daran haben, dass die Täter gefasst werden, und sofort bei uns anrufen", meint Wißen. Doch die Polizei werde in diesen Fällen eher selten eingeschaltet, obwohl es sich, falls wirklich eine Vergiftung vorliege, eindeutig um eine Straftat handeln würde. Auch der Stadtverwaltung hat bislang niemand seine Bedenken über auslegtes Gift mitgeteilt. "Uns liegen keine Meldungen vor", sagt Stadt-Sprecher Thorsten Schröder.

Zwar sei in solchen Fällen in erster Linie die Polizei zuständig, "aber wenn wir als Stadtverwaltung davon hören, dann schicken wir sofort den Außendienst raus, damit er vor Ort nach dem Rechten schaut", versichert er.

Laut Christian Voigt ist es in den nordöstlichen Stadtteilen von Moers nicht die erste Warnung vor Giftködern in den vergangenen Wochen. Zwei Hunde seien krank geworden, hätten aber überlebt. "Da die Spaziergänge in den entscheidenden drei Tagen vor der Vergiftung an verschiedenen Orten stattfanden, konnte der Bahndamm an der Stadtgrenze Duisburg nur als möglicher Tatort benannt werden", schreibt Voigt.

Allerdings habe man in verschiedenen "Hundehalter- und Giftköderforen im Internet" im vergangenen Jahr immer wieder Warnungen vor vergifteten Ködern und Rasierklingen in den Stadtteilen Meerbeck, Hochstraß und Scherpenberg gefunden. Auch Erholungsgebiete wie Uettelsheimer See, Baerler Busch und Waldsee seien genannt worden.

(RP/rl/top)
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