Rheurdt Großes Lob für Flüchtlingsbetreuer

Rheurdt · Viel geredet wird hierzulande über Flüchtlinge, in Talkshows und Politrunden. Es gibt zum Glück Menschen, die auch konkret helfen. Eine Gruppe von Ehrenamtlern kümmert sich in der Gemeinde Rheurdt um Flüchtlinge, nicht erst in der aktuellen Lage, sondern schon seit Jahren. Zu ihnen gehören Margret Schröders und Jörg Lademann. "Wir bieten zum Beispiel wöchentlich Sprechstunden an und machen Hausbesuche", berichten sie. Ebenfalls zu den Helfern gehören Barbara Langen und Alice Orlowski. Letztere bringt den Neuankömmlingen Deutsch bei. Im Rathaus koordiniert Lena Gründel die Aktivitäten. Caritas und Arbeiterwohlfahrt sind ebenfalls in das Netzwerk der Helfer eingebunden.

 Bürgermeister Kleinenkuhnen mit Margret Schöders, Jörg Lademann und Lena Gründel vor der Fläche, auf der das Mobilwohnheim entsteht.

Bürgermeister Kleinenkuhnen mit Margret Schöders, Jörg Lademann und Lena Gründel vor der Fläche, auf der das Mobilwohnheim entsteht.

Foto: Reichwein

Zurzeit leben in der Gemeinde 62 Flüchtlinge aus 19 Nationen. "Wir haben es geschafft, einen großen Teil der Menschen, vor allem Familien, in Wohnungen unterzubringen", sagt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. Sieben Wohnungen hat die Gemeinde zu diesem Zweck angemietet. Doch um den Zuwachs der Flüchtlingszahlen zu bewältigen, wird die Verwaltung nun auf einem Grundstück an der Rathausstraße ein Mobilwohnheim errichten. "Das ist eine gute Lösung", meint Margret Schröders. "Auf diese Weise entsteht kein Ghetto. Und es gibt eine gewisse soziale Kontrolle." Kleinenkuhnen räumt ein: "Nicht alle Anwohner waren glücklich über die Pläne." Wichtig sei es, den Leuten klarzumachen, dass es sich nicht um einen "Container" handle. "Sonst entsteht bei den Leuten gleich ein falsches Bild im Kopf." Natürlich gebe es Ressentiments gegenüber den Fremden, sagen Jörg Lademann und Margret Schröders: "Da werden besonders strenge Maßstäbe angelegt. Ist der Müll mal falsch getrennt oder sind die Kinder abends länger laut, dann heißt es gleich: Aha, die Ausländer!" Obwohl das bei Deutschen auch vorkomme.

Der Bürgermeister lobt das Engagement: "Ohne diese ehrenamtliche Unterstützung wären wir als Verwaltung überfordert."

(RP)
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