Klingelbeutel Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde

Moers · In der Diskussion um Klimawandel und Umweltschutz kommt der Schöpfer der Welt nicht vor. Dabei war er es, der den Anstoß, damit sich die Welt entwickelt.

Klingelbeutel: Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde
Foto: Fischer Armin

Seit Jahren wird viel diskutiert über Klimawandel und Umweltschutz. Wir Menschen versuchen Schäden zu begrenzen, die wir durch unser Verhalten nach und nach selbst verursacht haben. Wir glauben und halten es für machbar, die Ordnung der Welt verändert herstellen zu können. Doch dabei haben wir meist das gesamte Gefüge der Schöpfung nicht im Auge.

Ja, in all den Gesprächen der Experten kommt der Schöpfer der Welt gar nicht vor. Lange haben Naturwissenschaftler versucht, die Weltordnung zu ergründen und zu verstehen, zu erklären, wie die Dinge geworden sind. Doch bei allen komplexen Erkenntnisse und Theorien enden die Gedanken immer an einem Punkt, der uns sagt, dass es da noch etwas geben muss, was wir mit dem Verstand nicht erfassen können, wo nur noch der Glaube eine Antwort gibt. In Zeiten von Domino-Day kann jeder leicht verstehen, dass es jemanden geben muss, der den Anstoß gegeben hat, damit sich die Welt entwickelt.

Wir mit unseren Möglichkeiten haben es wahrscheinlich geschafft, um im Bild zu bleiben, den Ablauf der Weltordnung und der Entwicklung zu unterbrechen, und wir müssen nun große Anstrengungen aufbringen, um das Ganze wieder in die richtige Richtung zu bringen. Das Gesamtgefüge der Schöpfung ist weit komplexer, als es Bilderteppiche von Dominosteinen darstellen können.

So ist Gott der Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren Welt: des Himmels und der Erde. Im Vergleich mit dem Dominoexperiment sind Himmel und Erde zwei Bilder, die gleichermaßen angestoßen wurden. Die Welt, wie wir sie kennen, macht nicht die ganze Schöpfung aus. Zu klein ist unsere Erkenntnis der Schöpfung, die das Weltall mit seinen unüberschaubaren Möglichkeiten genauso beinhaltet, wie die Dinge die sich unserem Erfahrungshorizont von Raum und Zeit entziehen.

Wenn jemand nach einem Beweis für die Existenz Gottes als Schöpfer fragt, so ist die erste und beste Antwort: der Mensch. Wir alle können an uns erfahren, dass Gott uns geschaffen hat. Denn wir erfahren uns, als das wir mehr sind als die Summe unserer Gene. In einem jeden von uns liegt etwas, was uns über uns hinaus wachsen lässt, was uns treibt, uns selber weiter zu entwickeln, was letztlich sogar die Menschheit weiter entwickelt. Wir erfahren uns als freie Wesen, die ihr Leben selber gestalten können, denen die Freiheit zur Entwicklung geschenkt ist.

Gott ist nicht nur derjenige, der die Entwicklung der Schöpfung angestoßen hat, sondern er ist auch der, der permanent diese Entwicklung begleitet durch seinen Geist, der in uns wohnt. Er macht uns fähig Dinge zu tun, die wir von uns selber nicht erwartet hätten, er hilft uns, über unsere Möglichkeiten hinauszuwachsen und neue Möglichkeiten zu erschließen. Leider beinhaltet dies auch, dass wir Menschen in der uns geschenkten Freiheit falsche Entscheidungen treffen können, die im schlimmsten Falle die irdische Schöpfung und damit uns selber zerstören. Welch weites Herz muss jemand haben, der etwas geschaffen hat und dann sehen muss, wie andere es nicht richtig zu achten wissen!

GÜNTER HOEBERTZ IST PFARRER DER KATHOLISCHEN GEMEINDE ST. MARIA MAGDALENA SONSBECK.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort