Moers/Kamp-Lintfort Gesündere Bäume in der Grafschaft

Moers/Kamp-Lintfort · Laut dem Waldzustandsbericht 2015 haben sich die Eichen- und Buchenbestände in NRW deutlich erholt. Auch in der Grafschaft habe sich der Gesamtzustand verbessert, sagt die Revierförsterin Katharina Lohmann.

 Revierförsterin Katharina Lohmann beobachtet die Bäume in der Leucht. Die Bestände haben sich im Vergleich zum Vorjahr erholt. Hund Natha begleitet sie dabei.

Revierförsterin Katharina Lohmann beobachtet die Bäume in der Leucht. Die Bestände haben sich im Vergleich zum Vorjahr erholt. Hund Natha begleitet sie dabei.

Foto: Klaus Dieker

Den Bäumen in NRW geht es besser. Seit fünf Jahren ist zum ersten Mal wieder eine signifikante Verbesserung zu sehen. Das hat das Umweltministerium im Waldzustandsbericht 2015 mitgeteilt. Auch in den Forstbezirken Alpen und Kempen, zu denen auch Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort gehören, ist dieser Trend zu beobachten: "Der Gesamtzustand ist besser geworden", sagt Katharina Lohmann, die für den Forstbetriebsbezirk Alpen zuständig ist, während sie mit ihrem Hund Natha durch die Leucht in Kamp-Lintfort streift.

30 Prozent der Bäume in ihrem Revier sind Kiefern und Lärchen. Diese haben sich laut Waldzustandsbericht positiv entwickelt. Die Anzahl der geschädigten Bäume in NRW ist im Vergleich zum Vorjahr von 23 auf 16 Prozent gesunken.

Eichen machen 17 Prozent des Baumbestands am Niederrhein aus. Auch die konnten sich landesweit weiter erholen. 2014 hatten noch 48 Prozent deutliche Schäden aufgewiesen, dieses Jahr sind es nur noch 40 Prozent. "Trotz dieser Erholung bleibt die Eiche das Sorgenkind unserer Wälder", sagte Umweltminister Johannes Remmel. In den letzten Jahren hatten die Bäume unter der Eichenkomplexkrankheit gelitten, also unter einer Kombination von Schadinsekten und Schadpilzen. "Die hatte der Eiche in den letzten Jahren Schwierigkeiten bereitet, das ist dieses Jahr besser", so Lohmann. "Eichen wurden gezielt gefördert, die Jungbestandspflege hat gegriffen. Die Bäume bekommen jetzt mehr Licht und werden dadurch stärker und vitaler", weiß auch Marco Wesselowsky, der für den Forstbetriebsbezirk Kempen zuständig ist. Für die Waldzustandserfassung werden in NRW zweimal jährlich Stichproben vorgenommen. Anschließend werden Veränderungen des Kronenzustands untersucht und Risiken bewertet. "Der Bericht gibt den Eindruck, den ich hier im Revier hatte, ziemlich genau wieder", erklärt der Förster.

Auch die Buchen zeigen wieder bessere Kronen auf. Im Vorjahr zeigten 55 Prozent der Bäume eine starke Kronenverlichtung, in diesem Jahr sind es nur noch 24 Prozent, heißt es im Waldzustandsbericht. Auch Lohmann sieht den Buchen in ihrem Revier die Verbesserung an.

Sorgen bereiten Lohmann und Wesselowsky die Eschenbestände: "Das Eschentriebsterben ist ein ganz großes Problem. Es gibt einen Pilz, der in den Trieb eindringt und dafür sorgt, dass dieser abstirbt", erklärt Lohmann. Seit zwei Jahren dürfen im Forstbetrieb Niederrhein keine neuen Eschen gepflanzt werden. "Der Pilz kommt ursprünglich aus Bayern und ist jetzt zu uns rüber gekommen. Die Pilzsporen verbreiten sich über die Luft sehr schnell, so dass wir nirgendwo gefeit sind", so Lohmann. Dadurch gäbe es dort, wo die Eschen sehr stark befallen sind, nur noch sehr wenige mit einem gesunden Stamm. "Wir setzen darauf, die wenigen Eschen, die noch gesund aussehen, zukünftig zu pflegen."

Und ein weiteres Problem beschäftigt die Försterin: "Auf der Bönninghardter Fläche wurden Eichen und Buchen komplett von Wühlmäusen angefressen. Damit es ein Laubwald wird, pflanzen wir dort jetzt Linden. Wir haben letztes Jahr versuchsweise schon 50 Stück gepflanzt, die sind auch heil geblieben. Die passen nicht auf den Speiseplan der Maus."

(RP)
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