Moers Geschichtsstiftung stellt Stele in der Nepix Kull wieder auf

Moers · Die Stele in der Nepix Kull steht wieder fest verankert an historischem Ort im Schlosspark. Sie erinnert an den letzten Moerser Postillion, der dort mit seiner großen Familie in einem Backsteinhaus gelebt hatte. Der schmale Informationsstein, auf dem die Geschichte der Nepix Kull nachzulesen ist, war in den vergangenen Jahren mehrfach aus seiner Verankerung gerissen worden. "Die Stadt lagerte die Stele schließlich ein", berichte Udo Pieper, Vorsitzender der Grafschaft Moers Geschichts-Stiftung. Er hatte sich dafür stark gemacht, dass die Stele saniert und wieder aufgestellt werden kann. Es brauchte ein Jahr Überzeugungsarbeit, dann gab die Stadt Moers grünes Licht. Die Wiederaufstellung feierte die Grafschaft Moers Geschichts-Stiftung gestern mit einer kleinen Feier vor Ort.

 Anne-Rose und Ehemann Reinhard Fusenig schlüpften gestern in die historischen Rollen von Hedwig Wintgens und Gustav Kautz.

Anne-Rose und Ehemann Reinhard Fusenig schlüpften gestern in die historischen Rollen von Hedwig Wintgens und Gustav Kautz.

Foto: kdi

Gästeführerin Anne-Rose Fusenig und ihr Ehemann Dr. Reinhard Fusenig, beide in der Deutschen Gilde der Nachtführer, Türmer und Figuren, hatten zur Überraschung der Teilnehmer ein kleines historisches Programm ausgearbeitet. Das Ehepaar schlüpfte nicht nur in Kostüme, sondern in die Rollen von Hedwig Wintgens, der letzten Bewohnerin des Moerser Schlosses, und des Altbürgermeisters Gustav Kautz, um die Geschichte des Orts zu erzählen und lebendig werden zu lassen. "Nepix Kull" ist ein zusammengesetzter Begriff aus dem Moerser Volksmund. Der Stele aus Stein erinnert an die Familie Nepix, die dort gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebte. Kull ist die plattdeutsche Bezeichnung für die Örtlichkeit.

Postillion und Familiengründer Nepix war einer der ersten Bewohner dieses Bereichs. Seine Aufgabe war es, in Moers Brief zu befördern. Die Bedeutung der Nepix Kull geht aber darüber hinaus. "Dort wurde früher an Waschtagen die Wäsche zum Trocknen und Bleichen ausgelegt", weiß Udo Pieper zu berichten. Später war sie Spiel- und Sportplatz einer angrenzenden Schule. "Ja, und viel später befand sich dort ein Tennisplatz", sagt der Stiftungsvorsitzende. Die Informationsstele war im Jahr 2006 aufgestellt worden, nachdem der Bereich renaturiert worden war. Die Grafschaft Moers Geschichts-Stiftung trägt die Kosten der Wiederaufstellung. Sie engagiert sich für den Erhalt der Denkmäler in Moers. So erhielt auf ihre Initiative hin der Adler auf dem Altmarkt-Denkmal auch sein goldenes Krönchen zurück.

(RP)
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