Rheurdt Gemeinsam gegen Volksbank-Schließung

Rheurdt · Einen Hoffnungsschimmer konnte Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen aus einem Gespräch mit Wilfried Bosch mitnehmen. Gestern traf Kleinenkuhnen das Vorstandsmitglied der Volksbank an der Niers, um mit ihm über die geplante Schließung der Geschäftsstelle Schaephuysen zu sprechen. Bosch habe angekündigt, Anregungen aus allen von Schließungen betroffenen Kommunen zu bündeln und dann zu schauen, ob sich etwas im Sinne der Kommunen optimieren ließe - zum Beispiel durch Belassen von Geldautomaten im Ort. Die Volksbank hat angekündigt, 2016 die Filialen in Rheurdt, Hartefeld, Kervenheim, Kessel, Pont, Wankum und Wetten zu schließen.

Ansonsten habe Bosch versucht, ihm die Hintergründe der vor einer Woche angekündigten Schließungen zu erklären, berichtete Kleinenkuhnen nach dem Gespräch. Die Bank hatte, wie berichtet, von Ergebniseinbußen aufgrund der Niedrigzinsphase und von einem sich verändernden Verhalten der Bankkunden gesprochen.

Kleinenkuhnen hofft nun darauf, dass die örtlichen Vertreter der Anteilseigner der genossenschaftlich organisierten Bank deutlich Standpunkt zugunsten Schaephuysens beziehen. Im Falle der Ortschaft handle es sich um sieben Privat- und Geschäftsleute, die im Ort bekannt seien und nun entsprechend "unter Druck" stünden. Die Volksbank wolle die Vertreter aus den betroffenen Kommunen bei Versammlungen im Mai nachträglich über die Schließungspläne informieren. Nach der Satzung sei dies zwar in Ordnung, so Kleinenkuhnen, angesichts der katastrophalen Bedeutung der Schließung für den Ort "etwas merkwürdig". Kleinenkuhnen hatte Vorschläge dazu entwickelt, wie ein Bankservice in Schaephuysen erhalten werden könnte - zum Beispiel durch eine tageweise, wechselnde Beratung seitens der Volksbank und der Sparkasse Krefeld (die im vergangenen Jahr ihre Geschäftsstelle geschlossen hat) im Volksbank-Gebäude. "Vielleicht entwickeln die Vertreter der Anteilseigner auch eigene Vorschläge", sagte Kleinenkuhnen. Er hat sich zudem an seine Bürgermeister-Kollegen in Kevelaer, Wachtendonk und Geldern gewandt, wo die Empörung über die beabsichtigten Geschäftsstellen-Schließungen ebenfalls groß ist. "Vielleicht können wir durch ein gemeinsames Vorgehen etwas erreichen."

(pogo)
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