Rheurdt "Gegen solche Wassermassen können Sie nicht bauen"

Rheurdt · Die Gemeinde Rheurdt gehört zu den Kommunen im Kreis Kleve, die durch Unwetter mit Starkregen im Juni gebeutelt wurden. Dabei mussten 25 Keller leergepumpt werden. Ärgerlich für die Betroffenen, die zudem auf keine Soforthilfe rechnen dürfen (die RP berichtetet).

Für die Lineg ist der Grund für die Überflutung das überforderte Kanalnetz, durch das es bei extremen Niederschlägen zu Rückstaus komme. Die Entwässerungs-Genossenschaft sieht keine Probleme in ihrem eigenen Verantwortungsbereich: "Unsere Rückhaltebecken haben ausgereicht und sind nicht übergelaufen." Zwei Pumpenanlagen seien im Gemeindegebiet von Rheurdt im Einsatz gewesen. Aus Sicht der Lineg gibt es also keine Versäumnisse.

Klaus Kleinenkuhnen, Bürgermeister von Rheurdt, sieht in dem Starkregen schlicht höhere Gewalt. "Gegen solche Wassermaßen können Sie nicht bauen", sagt er. Zum Glück passierten solche Überflutungen im Schnitt nur alle 20 Jahre. Zuletzt habe es im Jahr 1999 eine vergleichbare Lage gegeben. Da sei es nur schwer vertretbar, wegen solch seltenen Ereignissen das Kanalnetz üppig auszubauen und damit alle Bürger mit höheren Gebühren und speziell die Anwohner mit Anliegerbeiträgen zu belasten.

Was nun freilich nicht heißt, dass die Gemeindeverwaltung bei erkennbaren Problemen untätig ist. Kleinenkuhnen erläutert: "Wir haben an kritischen Punkten, etwa der Buchenstraße in Schaephuysen, einen Kanal auf einer Länge von 700 bis 800 Metern von 30 Zentimeter auf einen Meter Durchmesser erweitert."

Außerdem, erläutert der Bürgermeister, seien Kanalteile getrennt und somit mehr Einleitungsstellen geschaffen worden, damit sich die Wasserfluten besser verteilen und Kanäle nicht so schnell überlaufen. Grundlage für die Anlage der Kanalisation im Ort ist das Abwasserbeseitigungskonzept der Gemeinde Rheurdt. Durch Ingenieurbüros werden die Bemessungsregenmengen berechnet.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort