Moers Fleischhauer gedenkt der SS-Opfer in Sant'Anna

Moers · Es war eine emotionale Reise an einen sehr traurigen Ort, die Bürgermeister Christoph Fleischhauer in der vergangenen Woche unternommen hat: Die italienische Gemeinde Stazzema hatte ihn eingeladen, am Jahrestag eines Massakers der Waffen-SS im August 1944 im Bergdorf Sant'Anna di Stazzema teilzunehmen. Christoph Fleischhauer reiste in Begleitung des Moerser Jugendhilfeausschuss-Vorsitzenden Attila Cikoglu und Frank Liebert, Geschäftsführer des SCI:Moers. In seinem Grußwort betonte er, dass Verbrechen wie das in Sant'Anna im kollektiven Gedächtnis bewahrt werden müssen. "Die Opfer haben Namen und Gesichter, die wir nicht vergessen dürfen", sagte er. Er wolle sich deshalb dafür einsetzen, dass in Zukunft noch mehr Moerser Jugendliche nach Sant'Anna kommen können.

 Christoph Fleischhauer während der Gedenkfeier in Sant'Anna.

Christoph Fleischhauer während der Gedenkfeier in Sant'Anna.

Foto: Stadt

Seit vielen Jahren leisten engagierte Moerser Gedenkstättenarbeit in dem kleinen Bergdorf in der Toskana. So hat der SCI:Moers die Patenschaft für die Gedenkstätte übernommen und schickt einmal im Jahr Jugendliche seiner Jugendwerkstatt nach Sant'Anna.

In Sant'Anna di Stazzema hatten am 12. August 1944 SS-Kolonnen ein abscheuliches Kriegsverbrechen an Zivilisten verübt: Die Soldaten töteten 560 Menschen, zumeist Frauen und Kinder. Sie trieben sie auf dem Kirchplatz zusammen und schossen sie mit Handgranaten und Maschinengewehren nieder. Anschließend brannten die SS-Leute das Dorf nieder.

(RP)
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