Moers Experten-Tipps für Schaephuysens Ortsbild

Moers · Hubert Mersch gehört zur Jury des Landes-Dorfwettbewerbs. Nun war er Gast der Dorfinitiative.

 Interessierte Zuhörer bei der Veranstaltung in der "Linde".

Interessierte Zuhörer bei der Veranstaltung in der "Linde".

Foto: siwe

Ein lebens- und liebenswertes Dorf Schaephuysen, in dem alle sich zu Hause fühlen - das ist der Wunsch und das Ziel der "Initiative Dorfentwicklung". Am Dienstag hatte die Arbeitsgruppe "Dorfbild" einen Experten als Gast, von dem man sich neue Ideen und Impulse für ein attraktives und stimmiges Dorfkonzept erhofft.

In der Tat konnte Hubert Mersch, Geschäftsführer des Landesverbandes der Gartenbauvereine NRW, bei einem Dorfrundgang und einem anschließenden Bildvortrag in der Gaststätte "Zur Linde" zahlreiche hilfreiche Tipps geben. Als Mitglied der Bewertungskommission des Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" richtete er den Blick auf wichtige Punkte, die bei einer Teilnahme zu beachten seien. Bei dem Rundgang entdeckte er viele gute Ansätze. Es gab aber auch kritische Hinweise. So zeigte er Unverständnis für die Tatsache, dass bei der Sanierung der Hubertusstraße keine Begrünung vorgesehen sei. "Bäume sind unsere Lebensbegleiter", lautete der Appell des Experten. Hierfür ein Bewusstsein zu schaffen, sei ihm ein Anliegen. Selbstverständlich müsse man im Vorfeld genau überlegen, welche Arten von Bäumen in Frage kämen. Auch wenn man Staudenbeete im öffentlichen Raum anlege, müsse man bedenken, ob die Pflege nicht zu aufwendig sei. Besser als ein ungepflegtes Beet sei eine schlichte Rasenfläche.

Überhaupt plädiert Mersch für das Prinzip "Weniger ist mehr". Oft sei es auch hilfreich, sich an historischen Gegebenheiten und alten Bildern zu orientieren. Und gerade beim Thema "Grün im Ort" könnten die Bürger selbst viel beitragen, zum Beispiel durch lebendige Vorgärten statt zugepflasterter Flächen. Wichtig sei, dass sich das Dorf eine Gestaltungssatzung gebe, um ein einheitliches und harmonisches Bild zu erreichen. Die Bürger sollten aber bei allen Entscheidungen mit ins Boot geholt werden. Anders als bei dem früheren Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" geht es bei "Unser Dorf hat Zukunft" nicht nur um Schönheit und Dorfidylle. Mit bewertet werden auch die wirtschaftliche Entwicklung und das soziale und kulturelle Leben. Die Schaephuysener planen, sich wieder am Wettbewerb zu beteiligen, der im kommenden Jahr zunächst auf Kreisebene beginnt.

Hans-Rainer Tabke, der Sprecher der Arbeitsgruppe, ist sich sicher, dass die Teilnahme als Anreiz dienen kann. Geplant sei, weitere externe Berater hinzuzuziehen. "Denn als Bürger fallen einem viele Dinge gar nicht mehr auf, wenn man sie täglich vor Augen hat", meint Tabke, und er betont: "Es geht uns nicht ums Gewinnen. Es geht darum, ein Heimatgefühl zu vermitteln, eine Dorf-Identität."

(rauh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort