Kamp-Lintfort Ex-Freundin wirft Kindesmissbrauch vor

Kamp-Lintfort · Ein angehender Lehrer aus Kamp-Lintfort muss sich seit gestern wegen schweren Kindesmissbrauchs vor der großen Jugendkammer in Moers verantworten. Zwischen August 2007 und Juli 2008 soll er sich an der Tochter seiner ehemaligen Lebensgefährtin in zwei Fällen vergangen haben. "An diesen ganzen Vorwürfen ist nichts dran", so das Fazit des Anwaltes, der für den 35-Jährigen eine Erklärung abgab.

Es sei auch nichts vorgefallen, was das Mädchen falsch gedeutet habe könnte, glaubte der Kamp-Lintforter. Er habe sich bemüht, ein guter Vater zu sein. Allerdings erklärte er, die Frau sei überfordert gewesen und habe starke psychische Probleme gehabt. Ihre Tochter aus erster Beziehung und der gemeinsame Sohn hätten nach der Trennung jede Woche mehrmals bei ihm übernachtet. Oft habe es Ärger gegeben, weil die Kinder nach dem Wochenende nicht zu ihrer Mutter zurück wollten, verriet er. Deshalb habe sie einen weiteren Kontakt zu den Kindern plötzlich unterbinden wollen. Dagegen habe er gerichtlich angehen wollen. Von sexuellen Übergriffen sei erst später die Rede gewesen.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte der Mann sich aus dem Schuldienst zurückgezogen. Er sprach von einer großen psychischen Belastung, die die Anschuldigungen bei ihm auslösten. Da der Angeklagte kein Geständnis ablegte, musste die Kammer gestern auch Mutter und Kind anhören. Das Mädchen soll zum Tatzeitpunkt zwischen fünf und sechs Jahre alt gewesen sein.

Mit weiteren Zeugen wird der Prozess heute fortgesetzt. Insgesamt sind drei Verhandlungstage angesetzt.

(RP)
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