Moers Erinnerungen an gute alte Zeiten

Moers · 60 Jahre nach ihrem Schulabschluss am einstigen Städtischen Neusprachlichen Mädchengymnasium mit Frauenoberschulklassen" haben sich 19 der einst 36 Mitschülerinnen nun wieder getroffen.

 Ein fröhliches Wiedersehen, bei dem es viel zu lachen und zu klönen hab, feierten die ehemaligen Gymnastinnen am Wochenende - selbst aus der Schweiz und aus den Niederlanden waren Teilnehmerinnen angereist.

Ein fröhliches Wiedersehen, bei dem es viel zu lachen und zu klönen hab, feierten die ehemaligen Gymnastinnen am Wochenende - selbst aus der Schweiz und aus den Niederlanden waren Teilnehmerinnen angereist.

Foto: Klaus Dieker

Lange hatten sie sich nicht mehr gesehen, die Schülerinnen des Entlassungsjahrgangs 1956 am einstigen "Städtischen Neusprachlichen Mädchengymnasium mit Frauenoberschulklassen" in der Moerser Bankstraße. Doch dann regte eine der ehemaligen Schülerinnen 25 Jahre später ein erstes Klassentreffen im Kamp-Lintforter "Casino" in der Friedrich-Heinrich-Allee an. Seither treffen sich die Damen alle fünf Jahre zu einer fröhlichen Runde und frischen dabei immer wieder erneut ihre alten Schulerinnerungen auf.

 Das Abschlussfoto des Entlassjahrganges 1956 in schwarz-weiß zeigt die jungen Frauen vor 60 Jahren.

Das Abschlussfoto des Entlassjahrganges 1956 in schwarz-weiß zeigt die jungen Frauen vor 60 Jahren.

Foto: Dieker Klaus

Am Samstag war es wieder soweit. Zum inzwischen 60. Jahrestag ihres damaligen Mittlere-Reife-Abschlusses trafen sich insgesamt 19 der einst aus 36 Mädchen bestehenden Klasse diesmal im Repelener Romantik Hotel "Zur Linde". "Eigentlich hatten ja noch mehr zugesagt, doch dann sind leider einige kurz vorher krank geworden", bedauerte Irmentraut Küpper, eine der Organisatorinnen zu Beginn des Treffens um elf Uhr. Umso mehr freute sie sich darüber, dass zwei der Teilnehmerinnen sogar aus der Schweiz, beziehungsweise aus den Niederlanden gekommen waren. "Unsere Schule hatte damals zwei Zweige, einen sprachlichen, in dem man ein Vollabitur machen konnte, und einen hauswirtschaftlichen, der bis zur Mittleren Reife ging. Wer danach noch einen höheren Abschluss machen wollte, musste anschließend drei weitere Jahre auf eine spezielle Frauenoberschule in Duisburg oder Krefeld gehen. Das haben allerdings nur einige wenige gemacht."

Die meisten, erzählet sie weiter, hätten nach ihrem Abgang einen Beruf erlernt, zum Beispiel Medizinisch Technische Assistentin oder Buchhändlerin. Eine sei sogar Künstlerin geworden. "Ja, das war ich", bestätigte die heute in Düsseldorf lebende Grafikerin Ingrid Bremer und erinnerte sich daran, wie sie einmal bei minus 17 Grad mit einer Hose in die Schule gekommen war. "Das ging damals gar nicht. Mädchen hatten Kleider oder Röcke zu tragen. So wurde ich wieder heim geschickt, um mich umzuziehen." "Ja, und dann kam sie zurück und hatte den Rock über die Hose gezogen. Ingrid war eine ziemlich aufmüpfige Schülerin", lachte Irmentraut Küpper.

Auch sonst sei die Moral in diesen Zeiten sehr streng gewesen. Einmal sei der Freund einer Klassenkameradin die Feuerleiter hinaufgestiegen und habe an ihrem Klassenfenster Faxen gemacht: "Wenn wir ihn da nicht alle vor der Entdeckung durch den Lehrer geschützt hätten, wäre er im schlimmsten Fall wahrscheinlich sogar von seiner Schule geflogen." "Ach ja, unsere Klasse war schon etwas ganz Besonderes", bestätigte Hella-Marie Rhode, die später den Sohn des damaligen Schulleiters Friedrich Rhode geheiratet hat. Sie hatte für das Treffen am Samstag eine Reihe von kleinen und größeren Episoden aus der gemeinsamen Schulzeit zusammengetragen und für ihre ehemaligen Mitschülerinnen, die heute alle 77 oder 78 Jahre alt sind, kopieren lassen.

(lang)
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