Moers Elisabeth Hermann liest zum Start des Moerser Krimifestivals

Moers · In den nächsten zweieinhalb Wochen wird Moers wieder zur Hochburg der unterschiedlichsten Verbrechen. Natürlich nur literarisch. Am Samstag ging es los. Da las zum Auftakt des sechsten Moerser Krimifestivals die 1959 in Marburg geborene und jetzt in Berlin lebende Krimi-Autorin Elisabeth Herrmann in der Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein aus ihrem neuen Buch "Stimme der Toten". Dabei war es nicht nur ein Zufall, dass die darin als Hauptperson vorkommende Tatortreinigerin Judith Kepler "ausgerechnet von einem Bankhaus angefordert wird", um das Blut einer in die Tiefe gestürzten Leiche zu beseitigen, wie Sparkassenleiter Giovanni Malaponti dem Publikum in einer kurzen Begrüßungsansprache mit einem verschmitzten Lächeln erklärte.

 Die Autorin Elisabeth Hermann, hier bei einer Lesung in Leverkusen, gastierte am Samstag in Moers.

Die Autorin Elisabeth Hermann, hier bei einer Lesung in Leverkusen, gastierte am Samstag in Moers.

Foto: Matzerath (archiv)

"Stimme der Toten" ist die Fortsetzung des ersten von Elisabeth Herrmann geschriebenen Krimis "Zeugin der Toten" um Judith Kepler. So begann die Autorin ihre Lesung zunächst mit dessen letztem Kapitel. Darin entgeht die junge Tatortreinigerin nur knapp dem Mordversuch einer skrupellosen CIA-Agentin, während sie diesmal gezwungenermaßen zur Handlangerin eines nicht minder skrupellosen Waffenhändlers namens Bastide Larcan wird. Natürlich erfuhren die Zuhörer nicht, wie Judiths neues Abenteuer ausgeht. Stattdessen plauderte die Autorin mit dem Kabarettisten und WDR-Journalisten Stefan Keim umso mehr über ihre schriftstellerische Arbeitsweise und über ihre Erfahrungen als Drehbuchautorin, zum Beispiel bei den Fernsehverfilmungen ihrer Bücher um den Berliner Anwalt Joachim Vernau.

Nachdem die Leser auf Elisabeth Herrmanns zweites Buch über die Tatortreinigerin Judith Kepler fast sieben Jahre warten mussten, ist das dritte Buch nach ihrer eigenen Aussage bereits fast fertig. "Es wird diesmal hauptsächlich in der zauberhaft morbiden, ukrainischen Stadt Odessa spielen", kündigte sie zum Ende der Lesung an.

Das Moerser Krimifestival besteht in diesem Jahr aus insgesamt 16 Lesungen an zum Teil so ungewöhnlichen Orten wie dem Moerser Amtsgericht, dem Pathologie-Institut im Bethanien-Krankenhaus oder dem privaten Wohnzimmer der Antiquarin Angelika Küpperbusch. Erneut wird das Krimifestival von der Moerser Bibliothek und der "Gesellschaft zur Förderung des Literarischen Lebens in Moers" organisiert, sowie von der" Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein" finanziell gefördert.

Die 16 Lesungen des diesjährigen Moerser Krimifestivals sind leider alle bereits komplett ausverkauft. Wer trotzdem noch auf ein paar Restkarten hofft, kann sein Glück unter der Rufnummer 02841 201753 versuchen.

(lang)
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