Moers Ein Stadtteil, vier Ateliers, sieben Künstler

Moers · Zwei Tage konnten interessierte Besucher an diesem Wochenende im Moerser Stadtteil Repelen auf eine interessante künstlerische Entdeckungstour gehen.

 Jutta Vogelsberger gestaltet Außenskulpturen aus Beton.

Jutta Vogelsberger gestaltet Außenskulpturen aus Beton.

Foto: Klaus Dieker

Ein Stadtteil, vier Ateliers und sieben Künstler. Unter dem Titel "Der Kunstpfad Moers" öffneten am Samstag von 14 bis 18 und am Sonntag von elf bis 18 Uhr sieben dort heimische Künstler ihre Ateliers und Arbeitsräume und stellten dabei sich und ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit vor. "Wir haben eine ähnliche Aktion schon einmal im letzten Jahr gemacht. Damals waren wir allerdings nur zu viert, und das Ganze hatte auch noch keinen offiziellen Namen", erklärte Gerda Lipski, eine der Initiatorinnen. Die 57-Jährige ist eigentlich gelernte Altenpflegerin, malt aber nach eigener Aussage "schon ewig". Ihre leicht surrealistisch anmutenden Acrylbilder zeigen oft ungewöhnlich geformte Steine oder Ausschnitte von Skulpturen, wobei sie besonders deren Oberflächenstrukturen hervorhebt.

Gerda Lipskis Mann Alfons Thesing ist ebenfalls künstlerisch tätig, in diesem Fall aber nicht mit Pinsel und Farbe, sondern mit der Motorsäge. Als Landschaftsgärtner liebt er schön gemaserte Hölzer und fertigt daraus mehr oder weniger große, abstrakte Skulpturen an. "Uns ist es wichtig, unsere Kunst dort zu zeigen, wo wir wohnen. Sie mit anderen Leuten zu teilen und dadurch Kontakte mit ihnen zu knüpfen", begründeten sie am Samstag ihr Repelener Kunstpfad-Anliegen. Ebenfalls zum zweiten Mal mit dabei war an diesem Wochenende Walter Braß. Der 65-jährige, ehemalige Lehrer arbeitet bereits seit zwölf Jahren mit Metall, genauer gesagt mit alten Stahl- und Eisenteilen, die er auf Industrieschrottplätzen findet und anschließend daheim in seinem Keller zu fantasievollen Kunstwerken zusammenschweißt. Er stellte seine Arbeiten gemeinsam mit Anna Soremsky, einer 61-jährigen Bildhauerin vor, die ihr Atelier zwar nicht in Repelen, sondern in Neukichen-Vluyn hat, Walter Braß aber schon sehr lange aus verschiedenen gemeinsam besuchten Bildhauer-Kursen kennt. "Ich arbeite mit allen möglichen Materialien", erklärte sie und zeigte dabei auf eine lebensgroße Ziege, die sie aus Holz, Styropor, Draht und Sisal aufgebaut und anschließend mit einer weißen Acrylpaste überzogen hatte. Daneben präsentierte sie Vögel aus Plastikflaschen, Fische aus Topfschrubbern, aber auch klassische, leicht stilisierte Figuren aus Stein. Im Gegensatz zu den ersten vier beschriebenen Künstlern beteiligten sich Gabriele Lusch und ihr Mann Martin Epding zum ersten Mal an der Repelener Kunst-Pfad-Aktion.

Die 52-jährige technische Zeichnerin liebt die Natur und malt besonders gerne Blütenmotive, für die sie die Leinwände vorher meist mit einer aus Steinchen, Sand und anderen Materialien durchmischten Spachtelmasse grob grundiert. Martin Epdings künstlerische Spezialität sind dagegen in erster Linie Airbrush-Arbeiten. Daneben fotografiert er aber auch. Das siebente an diesem Wochenende geöffnete Atelier in Repelen gehörte last not least der Bildhauerin Jutta Vogelsberger. Ihr gestalterisches Material war lange Zeit Ton und Porzellan gewesen, bis sie vor einigen Jahren begann, ungewöhnlich fantasievolle, mit bunten Glassplittern besetzte Außenskulpturen aus Beton zu kreieren. Wie alle anderen Beteiligten will auch sie im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder mitmachen, wenn die Repelener Künstler erneut ihre Ateliertüren öffnen.

(RP)
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