Moers Ein Fest der Kammermusik für die Region

Moers · Das Programm für das 13. Kammermusikfest Kloster Kamp vom 7. bis zum 14. August steht. Mit noch mehr Mitwirkenden und mit zwei neuen Spielstätten: der evangelischen Kirche Hoerstgen und der Niederrheinschule.

 Eine intime Atmosphäre erwartet die Besucher bei Proben und beim Konzert im Rokokosaal des Klosters.

Eine intime Atmosphäre erwartet die Besucher bei Proben und beim Konzert im Rokokosaal des Klosters.

Foto: Kammermusikfest

Katharina Apel, Alexander Hülshoff und Jeannette von der Leyen haben ein Jahr der Planung und Vorbereitung hinter sich. Gestern konnten sie das Ergebnis ihrer gemeinsamen Arbeit in Wellings Parkhotel vorstellen: das Programm für das 13. Kammermusikfest Kloster Kamp, das vom 7. bis zum 14. August über sieben Bühnen in Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg gehen wird.

Auch wenn sie im heimischen Obstbaubetrieb noch mitten im Erdbeergeschäft steckt, ist Jeannette von der Leyen die Vorfreude auf das große Musikfest deutlich anzumerken: "Unsere Teilnehmerliste ist in diesem Jahr wieder ein ,Who is Who' der Kammermusik. Ein solches unglaubliches Niveau würden wir ohne die Motivation der Mitwirkenden nur über eine Agentur nicht stemmen können." Damit meint sie besonders das Cellisten-Ehepaar Katharina Apel und Alexander Hülshoff, das für den August 18 hochkarätige Musiker, aus zwölf Ländern verpflichtet hat. Der Ruf des Festivals, so Guido Lohmann, Vorsitzender der Volksbank Niederrhein, strahle mittlerweile weit über den Niederrhein hinaus: "Und das alles ausschließlich mit ehrenamtlicher Arbeit und ohne öffentliche Gelder. Das ist für uns als Genossenschaftsbank ein Anreiz, das Fest auch weiterhin zu unterstützen."

 Gunars Upatnieks streicht hauptberuflich den Kontrabass bei den Berliner Philharmonikern.

Gunars Upatnieks streicht hauptberuflich den Kontrabass bei den Berliner Philharmonikern.

Foto: Kammermusikfest

Zu den großen Namen, die eine Woche lang am Niederrhein zu Gast sein werden, zählen unter anderem der New Yorker Pianist Andrew Harley, die Violinisten Aaron Berofsky (Michigan), Giora Schmidt und Franziska Hölscher, der kanadische Viola-Spieler Juan-Miguel Hernandez sowie der Kontrabassist der Berliner Philharmoniker, Gunars Upatnieks. Wie immer können die Besucher schon vor dem Eröffnungskonzert am 10. August im Audimax der Hochschule Rhein-Waal, den Entstehungsprozess der Stücke bei öffentlichen Proben unentgeltlich verfolgen. Einer der vier Probenorte wird das Parkhotel sein, dessen Inhaber Familie Welling neben den Stadtwerken Kamp-Lintfort und der Volksbank zu den Hauptsponsoren zählt. "An Probentagen herrscht eine besondere Stimmung im Haus, wenn aus den Zimmern die Musik ertönt", sagt Junior-Chef Falko Welling. Die anderen Probenorte sind der Rokokosaal im Kloster sowie erstmals die westliche Orangerie im Klostergarten und die Aula der Niederrheinschule. Diese ist auch eine der beiden neuen Spielstätten. Insbesondere die künstlerischen Leiter sind von der Atmosphäre des aus den zwanziger Jahren stammenden Saales angetan. Obwohl der Raum nicht behindertengerecht ist, sollen Helfer dafür sorgen, dass jeder das Konzert am 12. August dort hören und sehen kann.

Einen Tag später erlebt die für ihre Weidtmann-Orgel bekannte evangelische Kirche in Hoerstgen ihre Premiere als Spielstätte beim Musikfest. Auf dem Programm der Soirée stehen Werke von Beethoven, Schulhoff und Bruch.

 Franziska Hölscher, hoch gehandelte Nachwuchsgeigerin, gastiert am Niederrhein.

Franziska Hölscher, hoch gehandelte Nachwuchsgeigerin, gastiert am Niederrhein.

Foto: Kammermusikfest

Noch kontrastreicher verspricht am Tag darauf das Nachtkonzert im Rokokosaal zu werden, wenn Werke von Schostakovich auf ein Streichquartett von Philipp Glass treffen. Bis zu 300 Besucher werden dann am 14. August zum Abschlusskonzert auf Schloss Bloemersheim in Vluyn erwartet.

(RP)
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