Moers Eigene Songs über Erinnerungen an die Heimat

Moers · Schüler, Azubis und Flüchtlinge trugen vor, was sie in einem Hip-Hop-Workshop bei "Last Exit Moers" gelernt haben.

 "Last Exit Moers" gab ihnen die Gelegenheit, einen eigenen Hip Hop Song zu kreieren, den sie vor Publikum vortrugen.

"Last Exit Moers" gab ihnen die Gelegenheit, einen eigenen Hip Hop Song zu kreieren, den sie vor Publikum vortrugen.

Foto: Klaus Dieker

Drei Wochen lang hatte das neue Moerser Kulturfestival "Last Exit" in der alten Pattberger Maschinenhalle eine Fülle verschiedener Veranstaltungen im Angebot. Eine davon war ein Hip-Hop-Workshop mit dem Dorstener Musikkünstler Bülent Demirtas, an dem insgesamt vier Gruppen teilnahmen: eine achtköpfige Gruppe Auszubildender der Volksbank am Niederrhein, fünf Schüler der Moerser Anne-Frank-Gesamtschule, vier minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge aus Guinea sowie eine aus zwei Musikern der syrischen Band "Heimatlos" und einem bereits versierten Rapper aus Libyen bestehende Dreierformation.

Am Sonntagnachmittag zeigten alle vier Gruppen in der Maschinenhalle die Ergebnisse ihrer jeweils achtstündigen Kurse, wobei sich die Azubis der Volksbank nicht persönlich, sondern nur mit einem von Bülent Demirtas gedrehten Video, und die Anne-Frank-Schüler lediglich mit einer Tonaufnahme präsentierten.

So hatten die beiden Gruppen mit den jungen Flüchtlingen die Bühne an diesem Nachmittag für sich. Wie auch die deutschen Teilnehmer hatten sie sowohl die Musik als auch die Songtexte zu dem vorgegebenen Thema "Heimat" weitgehend selber erarbeitet. Letztere leider nur in ihrer jeweiligen Landessprache. Bei den drei Vorträgen der Jugendlichen aus Guinea erfuhr das Publikum nur, dass es in ihren Songs um "Liebe", "Sehnsucht" und "heimatliche Erinnerungen" ging. Die Texte des syrisch-libyschen Trios blieben dagegen vollkommen unkommentiert und bestachen daher eher musikalisch als textlich. "Zugegeben. Ich hatte anfangs schon ein paar Sprachprobleme mit den beiden Flüchtlingsgruppen. Aber die waren schnell überwunden. Hip-Hop ist halt international und nicht immer nur Rap-Musik von Gangstern, wie viele Leute meinen. Man kann damit auch ganz andere Themen ausdrücken", erklärte der 38-jährige türkischstämmige Kursleiter, bevor er zum Abschluss selber noch zwei Hip-Hop-Songs in deutscher Sprache sang. Wenn alles klappt, wird es laut Konrad Göke, dem Macher von "Last Exit", in nächster Zeit wahrscheinlich noch einen weiteren Hip-Hop-Workshops für interessierte Jugendliche aus der Region geben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort