Moers Edeka Center macht Anwohner besorgt

Moers · Die Stadt stellte gestern die im Gewerbepark Eurotec die Planung vor. Nachbarn fürchten Lärm und Verkehrschaos.

 Corinna Küpper, BBE Handelsberatung (am Mikrofon), stellte gestern Abend die Ergebnisse der "Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts" vor.

Corinna Küpper, BBE Handelsberatung (am Mikrofon), stellte gestern Abend die Ergebnisse der "Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts" vor.

Foto: kdi

Äußerst besorgt und teilweise verärgert zeigten sich gestern Abend Moerser, die künftig am Nahversorgungszentrum Utfort wohnen werden. Viele Anwohner der Wittfeldstraße, Kampstraße oder Rheinpreußenstraße kamen in die Eurotec-Lichthalle, wo die Stadt und das Planungsbüro VDH Projektmanagement das Vorhaben vorstellten und Anregungen sowie Kritik aufnahmen. Bis Ende 2018 soll, wie berichtet, an der Rheinberger Straße ein Edeka-"Vorzeigemarkt" entstehen, daneben ein Getränkecenter, und kleinere Räume für ergänzende Betriebe. Auch die Edeka-Verwaltung mit bis zu 1000 Mitarbeitern soll an dem Standort gebündelt werden.

 Das Bild zeigte eine erste Gestaltungsidee für den neuen Edeka-Standort. Es handelt sich noch um keinen konkreten Architekten-Entwurf.

Das Bild zeigte eine erste Gestaltungsidee für den neuen Edeka-Standort. Es handelt sich noch um keinen konkreten Architekten-Entwurf.

Foto: Phase5/vdh

Corinna Küpper von der BBE-Handelsberatung stellte die Ergebnisse eines Gutachtens vor, nach dem die Nahversorgung im Moerser Nordosten verbesserungswürdig sei. Das neue Edeka-Center werde den Kaufkraftabfluss mindern und gleichzeitig den bestehenden Versorgern kaum schaden.

Anwohner befürchten vor allem, dass das neue Nahversorungszentrum chaotische Verkehrsverhältnisse mit sich bringen wird. Schon jetzt sei die Verkehrssituation rund um die Rheinberger Straße angespannt. Hans-Otto von der Heide (VDH Projektmanagement) betonte, dass man über die erwarteten Autozahlen noch nichts sagen könne. Diese würden im Rahmen eines Verkehrsgutachtens ermittelt. Genauso wenig könne man derzeit darüber reden, wie die Verkehrsströme verlaufen werden und ob Ampeln aufgestellt werden. Fragen des Verkehrs und des Lärmschutzes zählten allerdings zu den wichtigsten im Planverfahren, versicherte von der Heide.

Die Zahl der vorgesehenen Auto-Stellflächen lässt jedoch ahnen, dass die Blechlawine groß wird: Fast Ein Parkplatz und zwei Parkhäuser sollen Platz für insgesamt fast 1400 Autos bieten. Dass das größte Parkhaus (745 Stellplätze) im Süden des Plangebiets entsteht, direkt an den Gärten von Anwohnern, stieß gestern auf Kritik. Warum wird es nicht im Norden gebaut, wo viel Platz wäre? Von der Heide antwortete etwas diffus unter Verweis auf "gewisse Eigentumsrechte", "funktionale Zwänge" und Interessen von Gewerbetreibenden.

Einige Gäste des Abends wunderten sich, dass die große Grünfläche an der Rheinberger Straße nun überplant wird. In einem früheren Einzelhandelsgutachten sei sie als Standort abgelehnt worden, zudem habe die Stadt in der Vergangenheit die Bedeutung der Fläche für das Stadtklima in den Vordergrund gestellt. Eine Frau mutmaßte, dass Stadtverwaltung und Politik sich von Edeka unter Druck setzen lassen. "Sonst würde Edeka vielleicht aus Moers weggehen." Von der Heide erläuterte, dass "die Nr 1" des Lebensmittelhandels in Deutschland sich an den Standort ansprechend repräsentieren wolle. Die Moerser Politik befürworte das Vorhaben und befinde den Standort für gut. "Sie haben die Politiker gewählt", sagte er an die Anwesenden.

Bis zum 29. April liegen die Pläne im Rathaus, Zimmer 2.019, aus. Bürger können sie einsehen und ihre Anregungen vorbringen.

(RP)
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