Moers Dong: Parkende Lastwagen bringen Autofahrer in Gefahr

Moers · Rund um die A57-Parkplätze "Dong" stehen immer häufiger Lkw auf dem Standstreifen. Die Polizei kontrolliert mehrmals täglich.

 Alle Parkbuchten belegt, einige Fernfahrer stellen ihre Fahrzeuge bereits am Rand des Parkplatzes "Dong" aus: So sieht es häufig an der A57 aus.

Alle Parkbuchten belegt, einige Fernfahrer stellen ihre Fahrzeuge bereits am Rand des Parkplatzes "Dong" aus: So sieht es häufig an der A57 aus.

Foto: Dieker

Es ist eine Situation, die Autofahrern in jüngster Zeit immer häufiger begegnet: mit Lastwagen überfüllte Rast- und Parkplätze an Autobahnen. Gerade in den Abendstunden lassen sich für Fernfahrer, die aufgrund ihrer begrenzten Lenkzeiten zur Pause gezwungen sind, kaum noch freie Stellplätze finden. Dort, wo überhaupt nichts mehr zur Verfügung steht, müssen die Brummifahrer daher allerdings auf eine sehr gefährliche Methode zurückgreifen. Sie stellen ihr Gefährt auf dem Standstreifen entlang der Ent- und Beschleunigungsspuren der Rastplätze ab.

Beobachten lässt sich diese illegale Form des Parkens seit Kurzem auch am Parkplatz "Dong" an der Autobahn 57 zwischen Moers-Hülsdonk und dem Kreuz Kamp-Lintfort - in beiden Fahrtrichtungen. Gleich mehrere Lkw stehen hintereinander auf dem Standstreifen, die Gefährte blockieren die Ein- und Ausfahrten der Rastplätze teils erheblich.

Bei der Autobahnpolizei Düsseldorf ist das Problem bekannt. Daher versuche man so oft wie möglich, die Situation vor Ort zu kontrollieren. "Die Kollegen überprüfen zu Schichtbeginn die Situation an den Rastplätzen im Rahmen ihrer normalen Streife. Im Laufe des Tages folgen noch weitere Überprüfungen", sagt Polizeisprecher Jochen Schütt. Sollten den Beamten falsch abgestellte Lkw auffallen, drohe den Fahrern ein Bußgeld: "Da werden dann 70 Euro fällig, bei besonderer Gefährdung 85 Euro. Zusätzlich wird eine Anzeige erstellt."

Anschließend helfe man aber auch bei der Lösungsfindung. "Die Lkw können dort natürlich nicht stehenbleiben. Daher wird geschaut, ob man auf dem angrenzenden Rastplatz nicht doch noch eine freie Lücke findet. Sollte der Fahrer seine Lenkzeit noch nicht überschritten haben, kann er von den Kollegen auch zur Weiterfahrt aufgefordert werden", erläutert Schütt.

Anders sehe es jedoch aus, wenn der Falschparker sich nicht mehr ans Steuer setzen darf. Dann seien auch den Beamten die Hände gebunden. "Dann können wir nur dafür sorgen, dass der Lkw gegen den fließenden Verkehr abgesichert wird. Sollte auch das nicht möglich sein, dann würden wir ihn abschleppen lassen", sagt Schütt. Weil dafür aber eine komplette Fahrspur gesperrt werden müsste, sei dies nur in Extremfällen eine Lösung.

Im Fall der Parkplätze "Dong" liegt eine solche Lösung neuerdings aber nur wenige Kilometer entfernt. Denn erst im vergangenen Jahr hat unmittelbar an der Ausfahrt Rheinberg ein Autohof eröffnet - mit ausreichend Kapazitäten, wie Pächterin Helga Erwig versichert: "An manchen Tagen sind auch wir ausgelastet. Aber es ist nicht so, dass sich hier nicht noch ein Lkw-Stellplatz finden ließe. Die Fahrer könnten bei uns durchaus unterkommen." Und dies zu eigentlich erschwinglichen Preisen. Sieben Euro kostet eine Übernachtung auf dem Autohof, darin bereits inbegriffen ist ein Verpflegungsgutschein über fünf Euro. Nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW könnte sich die aktuelle Lage allerdings schon bald entschärfen. Denn im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A 57 von Kamp-Lintfort bis Köln werden am Rastplatz "Geismühle" zwischen Krefeld und Meerbusch zukünftig 200 Lkw-Stellplätze zur Verfügung stehen - mittels Fahrbahnüberführung aus beiden Fahrtrichtungen erreichbar. Da man beim Lkw-Aufkommen in Abschnitten geplant habe, sei diese Anzahl für den Abschnitt zwischen Kamp-Lintfort und Kaarst bis 2025 bedarfsdeckend.

Aktuell finden 36 Fernfahrer auf den Parkplätzen "Dong" einen Stellplatz für ihr Gefährt. In Richtung Nimwegen stehen 20, in Fahrtrichtung Köln 16 Lkw-Parkplätze zur Verfügung. Im Zuge des Ausbaus der A 57 sollen auch hier geringfügig mehr Kapazitäten geschafft werden, heißt es vonseiten des Landesbetriebs Straßen NRW. Pro Richtung sollen acht neue Stellplätze eingerichtet werden.

(RP)
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