Unsere Woche Die Rettung des Werberings - ein wirklich letzter Versuch

Meinung | Moers · Liebe Moerser, Totgeglaubte leben bekanntlich länger. Vielleicht trifft das ja auch auf den Werbering zu.

Unsere Woche: Die Rettung des Werberings - ein wirklich letzter Versuch
Foto: Berns Lothar

Der hat überraschenderweise seit vergangenem Mittwoch eine neue Spitze und damit, ich erwähnte es bereits, zumindest eine Chance auf eine Zukunft. Auch, wenn der neue Vorsitzende Ulrich Gies in Wahrheit der alte ist, und seine Forderungen - "Alle müssen an einem Strang ziehen!", "Keine Parkgebühren in der Innenstadt nach 17.30 Uhr und am Samstag!" - ein bisschen nach mehrfach Aufgewärmtem klingen. "Moers hat viel zu bieten!" Haben wir schon gehört. Auf der anderen Seite, liebe Moerser: Der Mann hat recht! Moers hat was! Zum Beispiel eine der ältesten Fußgängerzonen Deutschlands.

Dass die Einzelhändler entlang der Steinstraße heute nahezu unisono darüber klagen, dass die Immobilieneigentümer, was die Höhe der Mietpreise betrifft, offenbar noch in der ertragreichen Zeit v. I. (vor Internethandel) leben, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Werbering als funktionierende Interessenvertretung im Zusammenspiel mit Kunden, Verwaltung, Politik und weiteren Akteuren eine Daseinsberechtigung hat.

Wenn Claus Peter Küster von der Fraktion "Die Grafschafter" fordert, dass die, die sich organisieren, ihre Forderungen zum Überleben definieren und in Richtung Verwaltung und Politik senden müssen - bestenfalls über den Bürgermeister, der die Angelegenheit zur Chefsache macht - dann hat auch er recht. Fest steht: Ulrich Gies hat eine undankbare Aufgabe übernommen. Dass er sie annimmt, ist löblich. "Ich habe die Zeit, noch einmal auf alle persönlich zuzugehen", sagt er. Vielleicht ist das der Schlüssel zum Erfolg. Auf jeden Fall ist es der letzte Versuch. Diesmal wirklich.

(RP)
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