Moers Depression: Erfahrungsgruppen helfen Betroffenen

Moers · Eine Auswertung zeigt, dass die Gruppen die Wartezeit der Teilnehmenden auf einen Therapieplatz gut überbrücken.

Acht Studenten der Hochschule Rhein Waal haben die Erfahrungsgruppen unter Leitung von Prof. Dr. Robert Renner und Heike Holtappel im Studiengang Bio Science and Health einer Evaluation unterzogen. Die Ergebnisse liegen nun vor. Heraufgefunden werden sollte, ob und welche Auswirkungen die Teilnahme an den Erfahrungsgruppen auf depressiv erkrankte Menschen hat. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Erfahrungsgruppe ihren Zweck erfüllt, die Wartezeit der Teilnehmer auf einen Therapieplatz zu überbrücken. Sie wird auch den Erwartungen der Teilnehmer gerecht, indem sie über die Krankheit Depression informiert und es den Betroffenen den Umgang damit erleichtert.

Die Studenten haben zur Evaluierung eigens entwickelte Fragebögen ausgewertet, in denen der soziodemografische Hintergrund der Teilnehmer sowie Angaben zu Diagnose, aktueller und vergangener Symptome und Behandlungen abgefragt wurden.

Auch in der Fachwelt finden die "Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depressionen" positive Resonanz: Sie werden als Entlastung für Betroffene und Ärzte wahrgenommen.

Das "Bündnis gegen Depression im Kreis Wesel" bietet in Kooperation mit der Novitas BKK und den Sozialpsychiatrischen Zentren im Kreis Wesel seit März 2016 "Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depressionen" an. Diese werden unter der Leitung einer Fachkraft durchgeführt und dienen als Überbrückungsangebot für Betroffene, die auf eine geeignete Behandlung warten.

Im Rahmen der 14-tägig stattfindenden Treffen besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen über die eigenen Erfahrungen und den Umgang mit der Erkrankung auszutauschen. Darüber hinaus werden Informationen zu Depressionen vermittelt. Bei den Erfahrungsgruppen handelt es sich um kein therapeutisches Angebot.

In Moers, Dinslaken und Wesel starten fortlaufend neue Gruppen. Die Teilnahme ist kostenlos und die Moderatorinnen unterliegen der Schweigepflicht. Aktuell sind in jeder Gruppe noch Plätze frei. Mehr Informationen gibt es bei dem jeweiligen Caritasverband.

(RP)
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