Moers Cölve-Brücke bleibt auf Jahre gesperrt

Moers · Spitzentreffen des Moerser Bürgermeisters Christoph Fleischhauer (CDU) mit seinem Duisburger Amtskollegen, Oberbürgermeister Sören Link (SPD). Wichtigstes Ergebnis: Kein Moerser muss Duisburger werden.

 Die Cöver-Brücke von Schwafheim nach Rheinhausen kann gegenwärtig nur von Fahrrädern befahren werden.

Die Cöver-Brücke von Schwafheim nach Rheinhausen kann gegenwärtig nur von Fahrrädern befahren werden.

Foto: Klaus Dieker

Die Cölve-Brücke von Schwafheim nach Rheinhausen werden auch weiterhin nur Fahrradfahrer und Fußgänger nutzen können. "Es wird Jahre dauern, bis die Brücke wieder von Autos genutzt werden kann", sagte gestern der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer nach einem Treffen mit seinem Duisburger Amtskollegen Sören Link. Die Begegnung der beiden Verwaltungsspitzen war offenbar nötig geworden, nachdem Forderungen des Rheinausener SPD-Vorsitzenden Reiner Friedrich in Moers für helle Empörung gesorgt hatten. Friedrich hatte vorgeschlagen, dass Moers einige Straßenzüge samt der Brücke an Duisburg abtreten solle, damit die Planungen für einen Neubau des maroden Bauwerks schneller vorankämen. Auf diese Weise wären auch einige Moerser zu Duisburgern geworden. Diese Möglichkeit haben aber gestern beide Seiten ausgeschlossen.

"Eine Wechsel von Wohnadresse wird es nicht geben", bekräftige Fleischhauer nach dem Gespräch. "Das ist weder nötig noch sinnvoll." Entsprechende Irritationen seien allein durch die Politik ausgelöst worden. "Auf Verwaltungsseite hat es sie nie gegeben. Da ziehen Moers und Duisburg weiter an einem Strang."

Allerdings ist die Möglichkeit, dass es zu einer Gebietsabtretung kommt ebenso wenig vom Tisch wie ein kompletter Verzicht auf einen Neubau der Brücke. "Um dazu etwas sagen zu können, fehlen uns derzeit belastbare Zahlen", sagte Fleischhauer. Einig waren sich gestern beide Seiten auch darin, dass die Bahn unbedingt ins Boot genommen werden muss. Das Unternehmen hatte die Brücke 1994 der Stadt Moers geschenkt. "Aber es gibt eben Geschenke, die man lieber nicht hätte", merkte Fleischhauer an.

Auf Duisburger Seite war der Stadt Moers in den vergangenen Jahren wiederholt vorgeworfen worden, die Sanierung der Brücke nicht entschlossen genug vorangetrieben zu haben.

"Aber es ist nu einmal so, dass es aus Moerser Sicht ein Missverhältnis zwischen Kosten und Nutzen für die Moerser Bürger gebe, da sehr viel mehr Duisburger als Moerser dies Brücke nutzen", sagte Fleischhauer. Dies sehe Link im Übrigen genau so. "Für uns war wichtig festzustellen, dass wir beide das gleiche Ziel haben und daran im Gleichschritt arbeiten."

Die Brücke war Mitte Juli mit sofortiger Wirkung gesperrt worden, nachdem Techniker irreparable Schäden an der im Jahre 1911 errichteten Konstruktion entdeckt hatten. Sollte ein Neubau nötig sein, dürften die Kosten nach Schätzungen der Moerser Enni vermutlich nicht unter fünf Millionen Euro liegen.

(RP)
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