Moers Christdemokraten setzen auf die Moerser "Superbiene"

Moers · Julia Zupancic, Mitglied im Umweltausschuss, erklärt, warum Bienen auch in der Politik wichtig sind.

 Mit diesem Plakat wirbt die CDU in Moers für die Bienenwanderung am 1. Juli.

Mit diesem Plakat wirbt die CDU in Moers für die Bienenwanderung am 1. Juli.

Foto: cdu

Wenn es ein Geschöpf gibt, das zur Grafschaft Moers passt, dann ist es die Biene. Mit ihrem schwarz-gelben Dauergebrummel hat sie das Zeug zum Wappentier. Sehr schön hat das eine Tönisberger Grafikerin erkannt und im Auftrag der Moerser CDU die "Superbiene" ins Leben gerufen. Mit ihr will Julia Zupancic, Mitglied der Christdemokraten im Umweltausschuss um Unterstützer für ein "bienenfreundliches Moers" werben. Für den kommenden Freitag, 1. Juli, lädt sie ab 16 Uhr zu einem Bienenspaziergang durch den Moerser Stadtpark ein.

Startpunkt ist das Denkmal der Henriette vor dem Moerser Schloss. Geleitet wird die Führung von der Moerser Fachverwaltung, dem Imker Carsten Cebulla vom Imkerverein Moers und den Biologen Till Stempel und Sven Leygraf, die die Führung mit ihrem Fachwissen ergänzen.

Wie kommt eine junge Mutter dazu, sich in der Politik für Bienen einzusetzen? Will die CDU damit die von der Rheinkamper SPD seit Jahren betriebene Streuobstwiesenpflege auskontern? Zupancic schüttelt den Kopf. "Auf die Idee bin ich durch eine Kampagne des Naturschutzbundes für bienenfreundliche Kommunen in Schleswig-Holstein gekommen. Und weil ich eine Freundin habe, die Imkerin ist, war mir das Thema ohnehin vertraut." Zudem sei die Biene das Tier, das wie kaum ein anderes eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt spiele. Das passe doch gut zum christlichen Anliegen der CDU, die Schöpfung zu bewahren.

"Die Imkerei erlebt in Moers derzeit einen Boom", sagt Dirk Goldschmidt von der Imkerei Moers in Holderberg. 16-, 17-Jährige kommen zu uns und wollen die Imkerei lernen. Das Durchschnittsalter in unserem Verein ist in den vergangenen Jahren beständig gesunken", erklärt er weiter.

Goldschmidt leitet den Imkerverein Neukirchen-Vluyn, dem aber viele Moerser Bienenzüchter angeschlossen sind. Andere gehören Vereinen in Kamp-Lintfort oder Moers an. "Deshalb ist es so schwierig, eine genaue Zahl der Imker anzugeben", sagt Carsten Cebulla vom Moerser Imkerverein. Er schätzt die Anzahl der Kollegen in der Grafenstadt auf etwa 50 und die Anzahl der Völker auf mindestens 200.

Hinzu kommen aber die zahlreichen, oft zugewanderten "Schwarzimker", die keinem Verein angehören. Sie sind den Kollegen ein Stachel in der Haut, weil ihre Völker häufig gefährliche Seuchen verbreiteten und die Halter nicht der Tierseuchenkasse angeschlossen seien. "Bereits durch kleine Maßnahmen kann jeder einen Beitrag zum Erhalt der Bienen leisten", sagt Julia Zupancic.

Zum einen will sie zeigen, was zum Beispiel die Stadt Moers oder die Lineg bereits für die Bienen tun, zum anderen möchte sie Bürgern zeigen, wie sie im eigenen Garten den Honigsammlern helfen können. An den geplanten Ständen im Stadtpark sollen Bienen-Malvorlagenveretilt werden. Die CDU wird Saatgut für blütensuchende Insekten verschenken, und der Imkerverein wird über das Imkern informieren.

(RP)
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