Moers-Schwafheim Chor macht Botschaft der Bibel erfahrbar

Moers-Schwafheim · Die Sängergemeinschaft der evangelischen Kirche in Schwafheim besteht seit mehr als 30 Jahren.

 Die Gründungsmitglieder Hartmut Rühl (li.) mit Peter und Gertrud Hagen sind auch heute noch im Chor der evangelischen Kirche in Schwafheim engagiert.

Die Gründungsmitglieder Hartmut Rühl (li.) mit Peter und Gertrud Hagen sind auch heute noch im Chor der evangelischen Kirche in Schwafheim engagiert.

Foto: Klaus Dieker

"Musik inspiriert - die Welt der Klänge erreicht die Menschen auf einer individuellen Frequenz", sagt Hartmut Rühl. Der ehemalige Studiendirektor, der am Gymnasium Adolfinum Musik und Deutsch lehrte, steht heute am Dirigentenpult und leitet den Chor der evangelischen Kirche in Schwafheim. Und das seit mehr als drei Jahrzehnten.

Auch gehört er zusammen mit Gertrud und Peter Hagen zu den Gründungsmitgliedern. An die Konstituierung erinnert sich das Ehepaar noch gerne. "Das war am 29. Oktober 1982." Und sie berichten von dem damals gerade fertig gestellten modernen Gotteshaus, der Grundstein wurde 1978 gelegt, erzählen von der neuen Gustav-Steinmann-Orgel - "das alles war für uns dann Anlass genug, auch einen Chor aus der Taufe zu heben." Das Zusammentreffen mit dem Musikkenner und -liebhaber Rühl sieht der ehemalige Presbyter Hagen heute als "glücklichen Zufall."

Und für den Chorleiter, der sich der Musik mit Kopf und Herz verschrieben hat, ist und bleibt die Gemeinschaft ein "Kuriosum." Damals als "junger Chor" mit 30 Mitgliedern ins Leben gerufen, verweist er auf die gleiche Mitgliederzahl noch heute: zehn Tenöre beziehungsweise Bässe und 20 Alt- und Sopranstimmen. Bis auf wenige seien alle Sängerinnen und Sänger geblieben. "Die Gruppe funktioniert." Es sei eben der verbindende Geist, der in der Gemeinschaft trotz aller Verschiedenheit spürbar sei und der zum Tragen komme. Rühl freut sich aber zunehmend auch über die "Jung-Senioren", ehemalige Mitglieder, die aus beruflichen Gründen ausschieden und heute als Rentner zurückkehren - und den Chorgesang als schönes Hobby genießen. Für den leidenschaftlichen Chorleiter hat die Kantorei eine kirchliche Aufgabe. "Wir wollen mit unserer anspruchsvollen Musik und den ausgewählten Liedtexten spirituelle Impulse setzen - und auf diese Weise die Botschaft der Bibel erfahrbar machen." Die Vorbereitungen für die kommenden Aufgaben und Projekte laufen auf Hochtouren. Rühl nennt den Gottesdienst im Feuerwehrgerätehaus, der im Rahmen der Maßnahme "Kirche unterwegs" gehalten wird. Der Totensonntag und der Volkstrauertag stehen auf dem Programm. "Hier muss die Musik und die Gestaltung sorgfältig ausgewählt werden." Besonders hervor hebt er das traditionelle Konzert zum Mitmachen am ersten Advent. "Das aber erfordert besondere Würze", so Rühl. Für diese ebenso anspruchsvolle wie beliebte Aufführung hat er Axel Berchem, den anerkannten Musikwissenschaftler und Organisten der evangelischen Stadtkirche verpflichtet. "Sein exzellentes Spiel ist nicht nur eine Bereicherung für das Konzert, es ist gleichermaßen ein Erlebnis für die Besucher", sagt Rühl, selbst auch Organist. In der Vorbereitung befindet sich auch schon der festliche Gottesdienst am Heiligabend mit einem Instrumental-Chor.

Der Chorleiter hat sich der Klassik verschrieben, liebt die barocke Literatur: Dietrich Buxtehude und Georg Friedrich Händel zum Beispiel, schätzt die Romantik mit Mendelssohn-Bartholdy, pflegt aber ebenso die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. Zu seinem musikalischen Repertoire gehören allerdings auch zeitgenössische Kompositionen, wie die Sounds von John Rutter, auch das neue Geistliche Lied wird kultiviert. Und Claus Brandis, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, spricht von der Freude, die die Sänger ausstrahlen und lobt ihr Engagement. "Sie sind eine wichtige Gruppe für unsere Gemeinde, sie sind ein Stück Kerngemeinde."

Die Gruppe probt jeden Donnerstag, 20 Uhr, im Kirchenvorraum der Dorfkirche an der Ackerstraße 180. Sänger, die Freude am Chorgesang haben, sind willkommen. Vorherige Anmeldung empfehlenswert: Hartmut Rühl, Telefon: 02151 40 67 06.

(h-m)
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