Moers Carolin Pook eröffnet das Moers Festival

Moers · Festivalchef Reiner Michalke präsentierte gestern das neue Plakat zum Moers Festival. Es zeigt eine Fotoaufnahme aus Havanna.

 Reiner Michalke und Carmen Weist zeigen das neue Festivalplakat. Es handelt sich um eine Fotografie von Eliana Aponte.

Reiner Michalke und Carmen Weist zeigen das neue Festivalplakat. Es handelt sich um eine Fotografie von Eliana Aponte.

Foto: Klaus Dieker

Die Aussicht ist himmelblau, das Leben pragmatisch: Das erzählt das Foto der kolumbianischen Fotografin Eliana Aponte. Es ziert das diesjährige Festivalplakat. Ein bisschen steht das Bild, das einen zum Zug umfunktionierten Bus in Havanna zeigt, auch fürs Moers Festival - findet Reiner Michalke: "Es ist wie bei uns: Wir haben ja aus einer alten Tennishalle eine Konzerthalle gemacht." Der künstlerische Leiter des Moers Festivals entdeckte die Fotografie in einer Ausstellung in Havanna, der Hauptstadt Kubas.

Dort war er im Dezember unterwegs und besuchte das dortige Jazzfestival, um neue spannende Künstler für das Moerser Musikfest zu Pfingsten zu entdecken. Die Vorstellung des Festivalplakats ist immer auch der Start in die heiße Werbung für das Moers Festival. Die Plakat-Botschaften lauten: immer wieder anders. Denn in einem ist sich Reiner Michalke seit 2006 treu geblieben: Den Bezug zum Moers Festival muss man eher hinbiegen. Das war 2007 bei den Weihnachtskugeln so, die das Plakat zierten, und ein paar Jahre später auch bei der geöffneten Tür als Motiv. Carmen Weist, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Moers Kultur GmbH, zeigte sich gestern mit der Wahl des Motivs zufrieden.

Eliana Aponte, die Fotografin, war viele Jahre lang Kriegsberichterstatterin. Vor vier Jahren zog es die Kolumbianerin nach Havanna, um das Leben der Kubaner und den Wandel im Land mit der Kamera festzuhalten zu dokumentieren. "Ihre Kriegsbilder erzählen von sehr viel Leid", sagt Michalke und zeigt sich von der Arbeit der Fotografin fasziniert, die er aber nicht persönlich auf seiner Reise nach Kuba kennenlernte. Ob er Musiker aus Havanna fürs Festival engagiert hat, verriet Reiner Michalke gestern nicht. Aber dass Carolin Pook, die neue Improviserin in Residence, das Festival am Pfingstfreitag, 13. Mai, in der Halle am Solimare eröffnen wird. Die Geigerin ist in den ersten Januar-Tagen in die Residenz an der Kleinen Allee eingezogen (RP berichtete).

Am Montag, 15. Februar, lädt Carolin Pook zu ihrem ersten Hauskonzert. Es begleitet sie an diesem Abend Trompeter Thomas Heberer. Los geht es um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Ihren ersten musikalischen Gast, Thomas Heberer, lernte sie 2008 in New York kennen. Seither verbindet die beiden eine intensive musikalische Zusammenarbeit. Besucher des Moers Festivals kennen Heberer vielleicht vom James Choice Orchestra, mit dem er 2005 für das Festival im Kammermusiksaal der Musikschule auftrat.

Aufgrund des schmalen Budgets des Moers Festivals wird Carolin Pook im Vorfeld des Festivals für die einzigen Akzente in der Stadt Moers setzen. "Wir hatten ja gehofft, aus den Mitteln des Bundes etwas übrig zu halten. Aber der Abbau des Defizits geht vor. Und deshalb fahren wir vor dem Festival auf Sparflamme", betonte Reiner Michalke. Das soll das Publikum an Pfingsten in der Festivalhalle nicht zu spüren bekommen. "Da halten wir die Qualität hoch." Die Vorstellung des viertägigen Musikprogramms hat der Festivalchef für den 3. März terminiert. Dann startet auch der Kartenvorverkauf. Die Ticketpreise sind gestiegen. Mit dem Verkauf des Early-Bird-Tickets, der vor Weihnachten startete, ist Michalke zufrieden. Die 500 Tickets sind schon weg.

(RP)
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