Moers Bürgermeister würdigt das soziale Moers

Moers · Der Neujahrsempfang von Christoph Fleischhauer im Kulturzentrum Rheinkamp stand am Samstag im Zeichen des vielfältigen Engagements für das Gemeinwesen in Moers. Der Bürgermeister empfing 580 geladene Gäste.

 Die Gäste lauschten zwei ungarischen Tänzen von Johannes Brahms von Lisa Rosendahl (Klavier), Isabel Balbon (Querflöte) und Niklas Balbon (Klarinette).

Die Gäste lauschten zwei ungarischen Tänzen von Johannes Brahms von Lisa Rosendahl (Klavier), Isabel Balbon (Querflöte) und Niklas Balbon (Klarinette).

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Kein Rückblick auf das, was 2015 geleistet wurde, keine Vorschau auf die Herausforderungen des Jahres 2016. Stattdessen lenkte Bürgermeister Christoph Fleischhauer beim Neujahrsempfang im Kulturzentrum Rheinkamp den Blick seiner 580 Gäste auf die Einrichtungen und das vielfältige Engagement zum Wohl der Allgemeinheit in der Stadt. "Moers ist eine soziale Stadt", zeigte sich Fleischhauer überzeugt.

170 Spielplätze gebe es in Moers, 76 Kitas, sieben offene Einrichtungen für Kinder, elf Jugendeinrichtungen- und -zentren, 42 Senioreneinrichtungen von Begegnungsstätten bis hin zur Tagespflege. Es gebe einen Behindertenbeirat, ein barrierefreies Rathaus, ein Blindenleitpflaster in der Stadt. Fleischhauer würdigte die vielen Träger, Vereine und Ehrenamtler, die die "soziale Stadt" möglich machten. Beispiel: Flüchtlingshilfe, in der Bunter Tisch, die Awo, Rotes Kreuz, Caritas, Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband, aber auch SCI, Kirchengemeinden, muslimische Glaubensvereine und Sportvereine an einem Strang ziehen.

Moers: Bürgermeister würdigt das soziale Moers
Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Ebenso würdigte Fleischhauer die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die Mitglieder der Ratsgremien und die Moerser Wirtschaft, die ihren Beitrag zum Gemeinwesen in Moers beitrügen. Seinen Dank an all jene, die sich einbringen, verband der Bürgermeister mit einem zuversichtlichen Blick nach vorn: "Ich freue mich auf 2016 mit Ihnen."

Einige Menschen, die für das soziale Moers stehen, holte Fleischhauer zu einer Gesprächsrunde auf die Bühne - zum Beispiel Vertreter der "Munteren Männern", eines Kreises von Meerbeckern, die das Miteinander pflegen und etwas für alle bewegen wollen. Mitglieder der katholischen und evangelischen Gemeinde machen genauso mit wie zum Beispiel Halil Duyar von der Ditib-Moschee. Die Munteren Männer haben bei einem Landeswettbewerb den zweiten Preis und 10.000 Euro gewonnen. Nun wollen sie eine Boulebahn in Meerbeck bauen. Ihr Wunsch: die Genehmigung des Vorhabens durch die Stadt.

 Bürgermeister Christoph Fleischhauer diskutierte auf der Bühne mit (v.l.) Andrea Mierzwa, Claudia Deselaers, Michaela Willms, Annette Boniek (Asbär) und Halil Duyar, Werner Bader und Wolfram Reutlinger (Muntere Männer).

Bürgermeister Christoph Fleischhauer diskutierte auf der Bühne mit (v.l.) Andrea Mierzwa, Claudia Deselaers, Michaela Willms, Annette Boniek (Asbär) und Halil Duyar, Werner Bader und Wolfram Reutlinger (Muntere Männer).

Foto: Klaus Dieker

Claudia Deselaers. Leiterin der offenen Awo-Einrichtung für Kinder "Asbär" berichtete zusammen mit Kolleginnen über ihre Arbeit. "Kinder aus zwölf Nationen kommen zu uns", darunter auch Flüchtlingskinder aus einer benachbarten Unterkunft. Die Erzieherin Andrea Mierzwa erzählte über ein achtjähriges Mädchen aus Syrien, das vier Wochen lang nicht gesprochen und mit ernster Miene lediglich Spiele sortiert habe. "Vermutlich um das Chaos zu verarbeiten, das hinter ihr lag. Mein schönster Moment 2015 war ihr erstes Lachen."

Zum Abschluss holte Fleischhauer 30 Männer und Frauen auf die Bühne, mit deren Hilfe im August innerhalb von zwei Tagen eine Notunterkunft für Flüchtlinge in der Achteratsfeldschule Kapellen eingerichtet werden konnte. "Am Mittwoch haben wir Bescheid bekommen, am Freitag haben wir 150 Menschen erwartet", berichtete André Bröcking von der Stadtverwaltung. Mitarbeiter der Stadt, des DRK und viele Freiwillige packten gemeinsam an - und hatten bei allem Stress auch noch Spaß an der Sache. Bröckings Fazit: "Wenn Menschen etwas schaffen wollen, dann schaffen sie das auch.".

(RP)
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