Moers Bühne frei für die "Versteckte Kamera"

Moers · Mit seinem "Spinnenhund" hatte Starkoch und Sänger Nelson Müller am Ende die Nase im Theater am Marientor vorn. Die Neuauflage der ZDF-Kultsendung überzeugte die Zuschauer zuhause allerdings nur durchschnittlich.

Moers: Bühne frei für die "Versteckte Kamera"
Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Aufnahme läuft, die Kameraleute wandern zwischen den voll besetzten Zuschauerrängen. "It's Showtime!" schallt es am Samstagabend durch den Saal des Theaters am Marientor, und der Vorhang geht auf. Lange ist es her, dass eine Fernsehsehndung aus Duisburg ausgestrahlt wurde - obwohl in den 90er Jahren Thomas Gottschalk mit "Wetten, dass . . .?" hier oft zu Gast war. Die weltweite Premiere des "Earth Song" von Michael Jackson fand in der Rhein-Ruhr-Halle statt. Doch danach machten sich Fernseh-Teams und Promi-Auflauf rar in der Stadt.

Moers: Bühne frei für die "Versteckte Kamera"
Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das Publikum begrüßte die prominenten Gäste und den Gastgeber der Live-Show, Moderator Steven Gätjen, mit tosendem Applaus. Nachdem Til Schweiger, Carolin Kebekus und Heiner Lauterbach auf ihren Juryplätzen saßen, startete Michelle Hunziker mit ihrem Film in den Wettbewerb.

Moers: Bühne frei für die "Versteckte Kamera"
Foto: Christoph Reichwein (crei)

Gemeinsam mit Matze Knop hatte sie Kindern eine sprechende Küche vorgegaukelt. Mit ihren "Anweisungen" brachten die sprechenden Küchengeräte die Kleinen in die Bredouille - doch Hunziker löste die Situation rechtzeitig auf. Als Entschädigung bekamen die kleinen Filmprotagonisten live ein Klettergerüst überreicht.

Oben: Steven Gätjen moderiert die Show. Mitte: The Boss Hoss (vorne) sowie Nelson Müller (hinten li.) und Tom Beck verfolgen die Sendung. Unten: In der Jury sitzen Heiner Lauterbach, Til Schweiger und Carolin Kebekus. Rechts: Matthias Schweighöfer hat mit seinem Film weniger Glück.

Oben: Steven Gätjen moderiert die Show. Mitte: The Boss Hoss (vorne) sowie Nelson Müller (hinten li.) und Tom Beck verfolgen die Sendung. Unten: In der Jury sitzen Heiner Lauterbach, Til Schweiger und Carolin Kebekus. Rechts: Matthias Schweighöfer hat mit seinem Film weniger Glück.

Foto: Christoph Reichwein

Schon während der Film lief, war klar, dass die Chancen für Koch und Sänger Nelson Müller gut waren. "30 in einer Nacht" hieß der Streifen, der ganze 30 "Opfer" das Schrecken lehrte. Erst im Hai-Kostüm in der Kühltruhe, zum Schluss als T-Rex brachte er einen nach dem anderen zum Ausflippen, während in der Ecke des Bildschirms der Zähler stetig weiterlief. Doch für besonders viel Begeisterung bei Publikum und Jury sorgte sein "Spinnenhund": Ein Hund, der in einem Spinnenkostüm Passanten in einem Parkhaus in die Flucht schlägt. Für so viel Adrenalin gab es am Ende die Trophäe und den Sieg.

Der Film von Matthias Schweighöfer schaffte es zwar nicht auf das Siegertreppchen, punktete allerdings mit dem Opfer. "Ich wollte mich für die Drehzeit rächen", sagte Schweighöfer. Deshalb bescherte der Schauspieler seinem Kollegen Florian David Fitz, mit dem er im Film "Der geilste Tag" zu sehen ist, eine ziemlich stressige Taxi-Fahrt. Doch Fitz blieb die Ruhe in Person, und selbst, als das Taxi einen Fahrradfahrer anfuhr - der sich natürlich später als Stunt-Man herausstellte - behielt er die Nerven. Als das Taxi am Krankenhaus ankam, empfing Schweighöfer die Gruppe, mit Mundschutz und Arztklamotten getarnt.

Uwe Ochsenknecht hatte zum Schluss des Abends noch ein prominentes Opfer in petto: Als Fake-Schlagerstar "Andreas Thomasz" trieb er Thomas Anders beinahe in den Wahnsinn bei der Silvestershow mit Johannes B. Kerner. Doch am Samstagabend zeigte sich Anders versöhnlich und gab zu, im Nachhinein viele Hinweise übersehen zu haben, dass etwas "nicht gestimmt hat an dem Abend".

An die einstigen Erfolge der Sendung anknüpfen konnte die Show allerdings nicht. Mit nur 12 Prozent Marktanteil wurde die Sendung von dem Biathlon-Weltcup auf ARD mit 16,9 Prozent überholt. Das Duisburger Publikum verabschiedete die Stars trotzdem mit lautstarkem Beifall, als der Vorhang sich schloss.

(RP)
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