Moers Bewegen hilft: Lohmann macht weiter

Moers · Der Volksbank-Chef war Gast von Ingo Brohl beim "Peschkenhaus-Talk".

 Auf einer Wellenlänge: Ingo Brohl (links) und Guido Lohmann.

Auf einer Wellenlänge: Ingo Brohl (links) und Guido Lohmann.

Foto: kdi

Sportbegeisterte aufgepasst: Im September legt Guido Lohmann zum fünften Mal seine Aktion "Bewegen hilft" auf. Das hat der Chef der Volksbank Niederrhein beim "Peschkenhaus-Talk" mit dem CDU-Landtagskandidaten Ingo Brohl angekündigt. Rund 200.000 Euro wurden bei "Bewegen hilft" in den vergangenen Jahren für soziale Zwecke eingenommen. Und: "Wir haben über 1000 Menschen bewegt, in irgendeiner Weise Sport zu machen", bilanzierte Lohmann.

Zum dritten Mal hatte Brohl einen Gast zum Interview vor Publikum eingeladen. Das Gespräch bot auch Brohl selbst reichlich Gelegenheit, Standpunkt zu beziehen. Die Reihe soll aber keine reine Wahlkampf-Veranstaltung bleiben: Der Peschkenhaus-Talk werde nach der Wahl, voraussichtlich schon im Juni, fortgesetzt.

Lohmann, der nach einigen Jahren in Moers nach Xanten gezogen ist, machte der Grafenstadt Komplimente. Die Verkehrsanbindung sei exzellent, die Innenstadt schön. "Kritische Stimmen stellen Moers zu Unrecht an den Pranger." Was der Sportsmann Lohmann (er ist auch Sportlicher Leiter beim SV Sonsbeck) in Moers vermisst, ist eine höherklassig spielende Ballsport-Mannschaft. Das Potenzial, zum Beispiel im Handball, sei da. Was fehle, seien Sponsoren.

Thematisch führte Brohl durch einen bunten Garten. Lohmann zeigte sich durch den Wahlausgang in Frankreich beruhigt ("Macron wird gewinnen"), kritisierte Donald Trump ("brandgefährlich und unberechenbar") und nahm den neuen NRW-Landesentwicklungsplan ("ländliche Regionen werden katastrophal benachteiligt") aufs Korn. Auch die "krampfhafte" Ausweisung von Flächen für Windenergie missfiel ihm. Die harsche Kritik Brohls am Wirtschaftsland NRW ("Wir sind die Griechen Deutschlands") teilte der Bankier aber nicht ganz. "Wir sollten die Wirtschaftsleistung in NRW nicht dramatisch schlecht reden", sagte er.

Bei den meisten Themen war sich das Duo allerdings sehr einig. Beide wetterten gegen den "Akademisierungswahn", der dem Handwerk die Azubis entziehe, beide geißelten eine nicht gelungene Inklusion behinderter Schüler, beide lehnten den Ankauf von "Steuer-CDs" durch die Landesregierung ab. Lohmann: "Es ist nicht okay, wenn man auf illegalem Weg Dinge erwirbt". Zuweilen fehlte es dem Gespräch an Kontroverse. Lohmanns Behauptung, die Finanzmarkt-Krise sei nicht durch die Banken, sondern durch Bill Clintons Deregulierungspolitik und die Gier der Menschen ausgelöst worden, bot eine Steilvorlage für eine Diskussion. Die blieb aber, wie bei fast allen Themen, aus.

(pogo)
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