Moers Betonblöcke für den Weihnachtsmarkt

Moers · Das Thema Sicherheit spielt eine große Rolle. Gestern hat die Moers Marketing eigens angeschaffte Betonblöcke als Sperren aufgestellt. Sie will die 2,4 Tonnen schweren Quader künftig auch an andere Veranstalter vermieten.

 Gestern wurden die neuen Lkw-Sperren zum Kastellplatz gebracht. Jeder der Betonblöcke wiegt 2,4 Tonnen.

Gestern wurden die neuen Lkw-Sperren zum Kastellplatz gebracht. Jeder der Betonblöcke wiegt 2,4 Tonnen.

Foto: Dieker

Die neueste Anschaffung der Moers Marketing ist insgesamt fast 30 Tonnen schwer: Es handelt sich um sechs Betonblöcke, die zum Schutz des Weihnachtsmarkts und anderer Veranstaltungen dienen. Nach mehreren Terror-Anschlägen mit Lastwagen kommen Veranstalter um Fahrzeug-Sperren nicht mehr herum. In Moers kamen solche Sperren erstmals in den letzten Tagen des Weihnachtsmarkts 2016 zum Einsatz, Anlass war das Lkw-Attentat in Berlin. Seither hat die Moers Marketing bei Bedarf immer wieder Sperren ausgeliehen. Damit ist jetzt Schluss. Beim Beton-Hersteller Jansen im niederländischen Son wurden die Weihnachtsmarkt-Organisatoren fündig. "Legio-Blöcke" heißen die je 2,4 Tonnen schweren Klötze, die mit reflektierenden Farbe rot-gelb schraffiert sind. Die Kosten je Exemplar lagen bei übersichtlichen 150 Euro. "Wir wollen weitere sechs kaufen", kündigt Moers-Marketing-Chef Michael Birr an. Denn die Klötze sollen auch bei der größten Veranstaltung in Moers, der Kirmes, zum Einsatz kommen. Andere Veranstalter, auch aus benachbarten Kommunen, dürfen sich bei Interesse demnächst an die Moers Marketing wenden. "Wir geben sie gerne gegen einen gewissen Mietzins weiter." Sogar für die Aufstellung der Quader könne man dank der Zusammenarbeit mit einem Lkw-Unternehmen sorgen.

Gestern wurden die Beton-Sperren zum Kastellplatz gebracht. Ein Quader wird im Eingangsbereich des Weihnachtsmarkts stehen, die anderen bilden eine "Schikane" auf der Haagstraße aus Richtung Amtsgericht. Fahrzeuge können dort zwar durch - das ist auch unumgänglich, weil auch die Feuerwehr eine Rettungszufahrt braucht -, allerdings müssen sie das Tempo extrem drosseln. Birr: "Mit Vollgas kommt da nicht mal Sebastian Vettel durch." Aus anderen Richtungen sei die Gefahr von Lkw-Attentaten für den Moerser Weihnachtsmarkt aufgrund seiner innerstädtischen Lage eher gering. An der anderen Seite der Haagstraße, zur Neustraße hin, gebe es zudem gusseiserne Poller an der Haagstraße, die ebenfalls eine gewissen Sicherheit und bei eine Aufprall eine "akustische Warnung" böten.

Für die Sicherheit der Weihnachtsmarktbesucher wird erneut auch ein (unbewaffneter) Ordnungsdienst sorgen, nämlich die Wach- und Alarmbereitschaft Niederrhein (WAB). Für die medizinische Erste Hilfe sorgen Mitarbeiter des Vereins für Sanitätsdienste Duisburg. Zum Sicherheitskonzept gehört außerdem ein ausgeschildertes Fluchtwege-System. Die Notausgangs-Zeichen auf großen Planen seien nicht besonders dekorativ, aber eben notwendig. Auch die Polizei will beim Weihnachtsmarkt Präsenz zeigen. "Wir sind immer froh und dankbar, wenn die Polizei da ist. Die Beamten haben in Verdachtsfällen ganz andere Möglichkeiten als unsere Security", sagt Birr.

Besucher zeigten zunehmend Verständnis für Sicherheitsmaßnahmen rund um Veranstaltungen in Moers. "Die Reaktionen sind ganz anders als noch vor zwei Jahren. Die Menschen haben verstanden, dass es sich um ein notwendiges Muss handelt", sagt Birr. "Die Zeiten, in denen man gedacht hat: ,Bei uns passiert so etwas nicht', sind endgültig vorbei."

(RP)
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