Moers Bedarf an Kitaplätzen steigt - Stadt muss handeln

Moers · In Zukunft soll die Nachfrage zunehmen. Ein Grund dafür sei die steigende Geburtenrate. Die Stadt hat konkrete Pläne.

Die Stadt Moers erwartet nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) keine Klagen von Eltern, die für ihre Kinder keinen Kitaplatz bekommen haben. Nach Angaben der Stadt gibt es derzeit für jedes Kind einen Platz. Der BGH in Karlsruhe hatte am Donnerstag drei Müttern aus Leipzig recht gegeben, die die Stadt Leipzig auf Schadensersatz verklagten, weil sie trotz rechtzeitiger Bemühungen keine Betreuung für ihre Kinder bekamen.

In Moers gebe es derzeit keinen Mangel an Kitaplätzen, so Niels Dams von der Stadt Moers. Dies könnte sich aber bald ändern. Die Versorgungsquote bei den Ein- und Zweijährigen in der U3-Betreuung liege bei 40,5 Prozent. Der Richtwert vom Land gibt 35 Prozent vor. Die Versorgungsquote der Ü3-Kinder in Moers liege bei etwa 90 Prozent.

"Im Moment können wir den Bedarf an Plätzen noch befriedigen", sagt Niels Dams. "In absehbarer Zeit wird es aber knapp - sowohl für U3 als auch für Ü3." Gründe für den absehbaren Anstieg des Bedarfs gebe es mehrere. "Das hat zum Beispiel mit dem Wegfall des Betreuungsgeldes zu tun. Aber auch mit der steigenden Geburtenrate. Auch Flüchtlingskinder kommen dazu, denen wir natürlich auch einen Platz ermöglichen wollen, damit die Integration funktioniert. Außerdem ist Moers momentan eine Zuzugskommune", erklärt Dams. Nicht nur in die Neubauviertel ziehen immer mehr junge Familien, so Dams, sondern auch in den Moerser Norden.

Die Stadt überlege, welche Maßnahmen sie ergreifen kann, um den Bedarf an Kitaplätzen weiterhin decken zu können. Durch den Ausbau der U3-Betreuung sei es besonders im Ü3-Bereich eng geworden."In der letzten Ratssitzung wurde beschlossen, dass wir im Kindergarten Pusenhof eine vierte Gruppe anbauen werden. Die ist dann für Ü3-Kinder. Außerdem rekrutieren wir weitere U3-Tagespflegepersonen", berichtet Dams. Andere Maßnahmen wären noch nicht spruchreif. "Es gibt aber auch eine Absichtserklärung, dass der Evangelische Kindergarten in der Kleinen Allee geschlossen werden soll. Wir suchen jetzt nach Alternativen für diesen", sagt Dams.

Insgesamt gibt es in Moers 45 Kitas, 16 davon befinden sich in stätischer Trägerschaft. "Unterm Strich haben wir die Versorgung momentan sichergestellt, aber es ist eben ein dynamisches Geschäft", betont Dams.

Wer einen Kita-Platz bekommen möchte, sollte sich neun bis sechs Monate zuvor darum kümmern. Die Stadt brauche nämlich genügend Zeit, um einen Platz zu finden.

(eler)
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