Moers Bahnhof Moers: Bahn fängt wieder bei Null an

Moers · Sanierungskonzept für feuchten Tunnel lässt wegen Personalmangels auf sich warten. Nun sollen externe Fachleute ran.

Der Bahnhof Moers bleibt auf unabsehbare Zeit eine Baustelle, der Zugang zu den Bahnsteigen bleibt insbesondere für Rollstuhlfahrer und andere Gehbehinderte ein Abenteuer. Denn die Deutsche Bahn, die Maßnahmen gegen eindringendes Wasser im Fußgängertunnel erarbeiten sollte, muss wieder "bei Null" anfangen. Das hat die Bahn in einem Schreiben der Stadt mitgeteilt. Darin ist die Rede von einem Personalmangel und davon, dass nun ein externes Ingenieurbüro mit den Arbeiten beauftragt werden solle. Gleichzeitig habe die Bahn ihr Bedauern ausgedrückt und von einem "inakzeptablen Zustand" gesprochen, sagte gestern Stadtsprecher Torsten Schröder.

Anfang 2015 hatte die Enni im Auftrag der Stadt mit dem Bau des Fußgängertunnels begonnen, der auch über zwei Personenaufzüge verfügen soll. Weil Wasser in den Tunnel eindringt, ruhen die Arbeiten seit Ende 2017. Im April dieses Jahres hatten sich Stadt, Enni und Deutsche Bahn darauf verständigt, dass die Bahn für die Beseitigung des Problems zuständig sei und bis Ende Mai ein Konzept samt Kostenschätzung liefern sollte. Seither wartete die Stadt auf Nachricht der Bahn - die sie nun endlich, allerdings nicht in der erhofften Form, erhalten hat.

"Die Bahn blockiert unsere Baustelle", bedauerte Thorsten Schröder gestern. Die Neuvergabe des Auftrags bedeute eine weitere zeitliche Verzögerung der Baumaßnahmen. Die auf Eis liegenden Arbeiten am Bahnhofstunnel sind morgen Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Donnerstag sein (die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Rathaus). Auf der Tagesordnung stehe ein Bericht der Enni, kündigte Thorsten Schröder an.

Unsere Zeitung hatte zuletzt am 20. Oktober über die Dauerbaustelle berichtet. Eine damals gestellte Anfrage dazu beantwortete die Bahn mit Verweis auf die Herbstferien erst gestern. "Sachstand ist, dass Wasser eindringt. Das wollen wir dauerhaft unterbinden und suchen daher nach einer Lösung", teilte ein Bahnsprecher mit. "Dazu sind Untersuchungen und Absprachen mit unseren Partnern erforderlich - das läuft zurzeit."

(RP)
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