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Moers Auf Strauss folgt Elanza Fashion & Home

Moers · Überraschend schnell hat sich ein Nachfolger für das in Insolvenz gegangene Filialunternehmen Strauss Innovation in Moers gefunden. Das Konzept ist ähnlich wie bei Strauss, die Angebotspalette soll aber breiter sein.

 Gesten waren noch Handwerker mit der Montage der Leuchtreklame an der ehemaligen Strauss-Filiale beschäftigt. Schon am 9. Mai hat dort der Nachfolger Elanza eröffnet.

Gesten waren noch Handwerker mit der Montage der Leuchtreklame an der ehemaligen Strauss-Filiale beschäftigt. Schon am 9. Mai hat dort der Nachfolger Elanza eröffnet.

Foto: Klaus Dieker

An der Fassade des ehemaligen Kaufhauses Strauss Innovation an der Homberger Straße werkeln noch die Lichttechniker, Bis heute soll die neue Beschriftung perfekt sein. Fillialleiterin Andrea Ridderskamp wirft noch einen prüfenden Blick auf den Schriftzug "Elanza". Sie war schon dabei, als die Strauss-Filiale 2000 in Moers eröffnete und als eine der letzten von bundesweit 57 Filialen im März schloss. Dem Vernehmen nach hatte die Zweigstelle bis zuletzt schwarze Zahlen geschrieben, war aber in den Insolvenzsog des Mutterhauses geraten.

Auf den 750 Quadratmeter Verkaufsfläche im Innern des Gebäudes herrscht schon seit dem 9. Mai wieder Kundenverkehr. Dass das Immobilienbüro Käfer & Käfer so schnell einen Nachmieter für das Objekt finden konnte, überraschte Skeptiker, die einen langen Leerstand befürchtet hatten. Entsprechend groß war die Freude bei Bürgermeister Christoph Fleischhauer: "Schön, dass so schnell an dem Standort in gleicher Qualität nachbesetzt werden konnte. Das tut der Homberger Straße in jedem Fall gut."

Der Eigentümer der Marke Elanza, die GMG Retail, ist ganz in der Nähe des letzten Strauss-Stammsitzes Langenfeld in Monheim ansässig. Dahinter steckt das belgische Textilunternehmen Vegotex, das eigene Niederlassungen in Neuss, Berlin und München unterhält. Laut Medienberichten erwirtschaften 80 Mitarbeiter einen jährlichen Umsatz von 150 Millionen Euro. Geschäftsführer von GMG Retail ist Rainhard Walter Fislage, der zuvor beim Modefilialisten Gelco in Diensten stand.

Offenbar will Fislage so wenig Zeit wie möglich zwischen der Schließung der Strauss-Filialen und der Eröffnung der Elanza-Betriebsstätten verstreichen lassen. "Wir wollen ein Nachbarschaftskaufhaus sein", berichtet Unternehmenssprecher Michael Bramkamp. "Da passt es schlecht, wenn die Nachbarschaft unter einem Leerstand leidet. Er verweist dabei auf das Beispiel einer Strauss-Filiale in einer Viersener Galerie, die als eine der ersten schließen musste. Dort habe das Umfeld besonders stark gelitten.

Außer in Moers sind bereits in Köln, Düsseldorf, Moers, Ratingen, Langenfeld, Viersen, Krefeld, Ingolstadt und Dresden Elanza-Filialen eröffnet worden. Die Eröffnung in Bergisch Gladbach steht unmittelbar bevor. "Wir wollen interessante Strauss-Filialen übernehmen, setzen aber auch auf andere Standorte", betont Bramkamp.

Dem frühzeitigen Eröffnungstermin ist auch geschuldet, dass die Moerser Filiale bislang noch ein wenig leer wirkt. Eine Batterie Rollkoffer an den Wänden, gegenüber Jeans, daneben Porzellan und Schießer-Nachtwäsche. Im hinteren Teil des Geschäftsstehen sogar noch Regale leer. Trotzdem fühlt sich das Moerser Rentnerehepaar Gudrun und Werner Drescher jetzt schon in den lichten Gängen wohl: "Wir haben schon zu den Strauss-Kunden gehört", berichtet Gudrun Drescher. Sie hat gerade Wäsche für sich erstanden. "Schön, dass es den Laden jetzt wieder gibt. So etwas gibt es in Moers ja sonst nicht", sagt sie und deutet auf die Porzellanabteilung.

Das Sortiment von Elanza ähnelt dem von Strauss. Allerdings wolle das Unternehmen bewusst auf Markenartikel des mittleren Preissegments setzen", betont Bramkamp. Strauss war von einem unbedeutenden Düsseldorfer Kurzwarenhändler zu einer nationalen Marke aufgestiegen, als das Unternehmen in den 90er Jahren begann hochwertige Artikel wie handgenähte Schuhe oder Kaschmirpullover zu reduzierten Preisen anzubieten. Zuletzt ähnelte das Angebot jedoch eher einem beliebigen Discounter.

Anders als bei Strauss soll das Sortiment, zu dem auch noch Lebensmittel wie Kaffee, Tee, Wein und Süßigkeiten kommen, weittgehend stabil bleiben. Spätestens im Herbst, verspricht Bramkamp, werde der Angebotsmix in den Filialen vollständig sein. "Dann werden sicher auch viele nicht so bekannte Marken zu entdecken sein."

(RP)
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