Moers Akrobaten bereichern die Penguin's Days

Moers · Die belgische Gruppe "Sur Mesure" gastierte beim Moerser Kinder- und Jugendtheaterfestival mit Varieté-Nummern.

 Fillage - so lautet das Programm der achtköpfigen Gruppe aus Belgien. Das jeweils knapp 40 Minuten dauernde Programm war in der Tat sehr sehenswert, und das nicht nur wegen seines darin gezeigten hohen akrobatischen Niveaus.

Fillage - so lautet das Programm der achtköpfigen Gruppe aus Belgien. Das jeweils knapp 40 Minuten dauernde Programm war in der Tat sehr sehenswert, und das nicht nur wegen seines darin gezeigten hohen akrobatischen Niveaus.

Foto: Christoph Reichwein

Akrobatik und Jonglage gemischt mit Musik, das ist Zirkus oder auch Varieté, hat aber mit Jugendtheater eigentlich nicht viel zu tun, sollte man meinen. Dass die belgische Gruppe "Sur Mesure" mit ihrem musikalischen Akrobatik-Programm "Fillage" trotzdem in diesem Jahr als Beitrag für das Moerser Kinder- und Jugendtheaterfestival "Penguin's Days" ausgesucht wurde, liegt an seinem diesjährigen Motto "Avanti, Avanti!", was ins Deutsche übersetzt so viel wie "schnell, schnell" bedeutet und die unterschiedlichen Formen von Schnelligkeit und Unterwegssein in unserem Alltag ausdrücken soll.

"Fillage - das ist der Moment der Vorbereitung für eine Reise, das zu finden, was Du suchst", so beschreibt die achtköpfige Gruppe den Titel ihres Programmes selber, und wer sie schon einmal auf der Bühne gesehen hat, kann bestätigen, dass ihre akrobatischen Darbietungen in der Tat ziemlich rasant sind. Allein damit wären die beiden wesentlichen Auswahlkriterien des Mottos bei ihrem Auftritt gestern in der Moerser Festivalhalle schon erfüllt gewesen, darüber hinaus zeigten sie dabei aber auch, welche eindrucksvollen Höchstleistungen acht junge Leute vollbringen können, wenn sie gemeinsam als Team zusammenarbeiten.

Letzteres war für die rund 300 Schüler mehrerer Moerser Schulen, die an diesem Vormittag zu den beiden Vorstellungen in die Festivalhalle gekommen waren, sicherlich eine eher unterschwellige Botschaft, von dem Ergebnis waren sie auf jeden Fall alle ziemlich begeistert, wie ihre zwischendurch immer wieder aufkommenden, lautstarken Anerkennungsbekundungen verrieten. Das jeweils knapp 40 Minuten dauernde Programm war in der Tat sehr sehenswert, und das nicht nur wegen seines darin gezeigten hohen akrobatischen Niveaus: Die Truppe überzeugte auch mit ihrer unkonventionellen Art, die einzelnen Darbietungen so miteinander zu verknüpfen, dass man als Zuschauer das Gefühl hatte, eine Geschichte erzählt zu bekommen.

Das fing schon gleich in der ersten Szene damit an, als einer der vier männlichen Akrobaten sich zunächst ganz langsam durch den an der Rückwand angebrachten, schwarzen Vorhang schob, um anschließend mit ein paar auf dem Kontrabass erzeugten Brummtönen die drei übrigen männlichen und vier weiblichen Mitglieder der Gruppe auf die Bühne der Festivalhalle zu locken.

Und so ging es weiter. Immer wieder schien einer einen plötzlichen Einfall zu haben, dem entweder alle oder nur einige sogleich folgten. Mal sang ein Teil der Gruppe, während die anderen auf dem Trampolin rasante Saltos vollführten. Dann wiederum formierten sich alle zusammen zu verschiedenen, atemberaubend wackeligen Menschenpyramiden oder bildeten zu viert ein kleines Bläserensemble zu dessen Klängen sich zwei Jongleure gegenseitig eine Reihe weißer Keulen zuwirbelten, wobei sie wie auch alle anderen Mitglieder der Truppe ihren Zuschauern nach jeder gelungenen Darbietung jedes Mal ein strahlendes Lächeln schenkten.

(lang)
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