Moers Afrika-Fest leidet unter dem schlechten Wetter

Moers · Der Kameruner Roger Nkoum bringt Moersern einmal im Jahr seine e Heimat mit einem Afrika-Fest näher. In diesem Jahr aber musste er unter anderem wegen des Regens Abstriche hinnehmen.

 Familien nutzten trockene Phasen am Samstag, um sich bunte Gewänder anzuschauen.

Familien nutzten trockene Phasen am Samstag, um sich bunte Gewänder anzuschauen.

Foto: Klaus Dieker

Wer Kochbananen, bunte Strickmützen und Tommeln liebt, der war beim sechsten Afrika-Festival in Moers genau richtig. Große und kleine Besucher tanzten, trommelten und staunten Samstag und Sonntag neben dem Sportplatz an der Asberger Straße. Musik, Kleidung und Spezialitäten aus verschiedenen Teilen Afrikas sollen den kulturellen Reichtum und die Lebensfreude des Afrikanischen Volkes zeigen. Daher war das Angebot auch wieder breit gefächert. Es gab eine Tanzband aus Kamerun, Delikatessen aus Senegal und Waren aus Marokko.

Die Idee, in Moers ein Afrika-Festival ins Leben zu rufen, kam Roger Nkoum schon vor Jahren. "Die Leute wissen zwar: es gibt auch Afrikaner in Moers, aber auf der Straße haben sie keinen Kontakt zu ihnen." Das weiß der gebürtige Kameruner, der seit etwa 17 Jahren in Deutschland lebt aus eigener Erfahrung. Deshalb wollte er nachhelfen. Der Plan: "Wir müssen unsere Präsenz zeigen, uns näher kennenlernen und Vorurteile abbauen." Interesse besteht, das sehe man an den Zahlen der Vorjahre, in denen bis zu 2000 Besucher am Wochenende kamen. "Es ist schön, wenn die Menschen zum Festival kommen und mehr über uns erfahren wollen", sagt Roger Nkoum, der schon etwa vier Monate vor dem Festival gemeinsam mit seiner Frau Alvine Carola Nkoum mit den Vorarbeiten begann.

Leider hat der Regen ihnen dann aber am Samstag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es kamen relativ wenige Besucher.

Schon lange im Vorfeld wird das Programm geplant. Es müssen Künstler ausgewählt, Workshops vorbereitet und Plätze verteilt werden. Darsteller und Händler fragen selber an oder werden auch auf Empfehlungen hin gebucht. "Es gibt Künstler, zu denen ich persönlichen Kontakt habe", sagt Roger Nkoum. Schließlich muss auch geprüft werden, ob alles finanzierbar ist.

Bekanntere Künstler, wie Gregory da Silva können daher nicht mehr eingeladen werden. Der Versuch, in den Vorjahren Eintritt zu kassieren, schlug nämlich . Vor zwei Jahren seien viele wieder gegangen, weil sie fünf Euro nicht zahlen wollten, berichter Nkoum.

Ohne Einnahmen aus Eintrittsgeldern könne man aber nicht so viele Künstler bezahlen und kein breit gefächertes Angebot auf die Beine stellen. So wurde das Programm kurzerhand abgespeckt. So machte es vielen Besuchern trotz des schlechten Wetters sichtlich Spaß, bunte Batik-Kleider zu vergleichen, mit den Händlern zu schwatzen oder sich Infos über Afrika zu holen. Es sei auch oft die ältere Generation, die zu solchen Festivals komme, sagte José Jorado, der Waren aus seinem Marokko-Shop in Köln anbot. Besonders beliebt seien marokkanische Tontöpfe, aber auch Teegebäck mit Anis.

(bil)
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