Moers Ärzte informieren rund um das schwache Herz

Moers · Infotag im Krankenhaus Bethanien. Besucher ließen Check-Ups durchführen und warfen einen Blick ins Herzkatheter-Labor.

 Im Herzkatheter-Labor: Oberarzt Dr. Volker Koke erklärt Besuchern , wie eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt wird.

Im Herzkatheter-Labor: Oberarzt Dr. Volker Koke erklärt Besuchern , wie eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt wird.

Foto: KBM / Engel-Albustin

Experten schätzen die Zahl der Patienten mit einer Herzschwäche in Deutschland auf zwei bis drei Millionen. Allein 2015 waren rund 445.000 Patienten deswegen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die Gefahr, aufgrund einer Herzschwäche zu sterben, ist groß. Viele Betroffene kennen krankheitstypische Anzeichen wie Atemnot, Leistungsabfall und geschwollene Beine nicht oder schieben diese resigniert auf das Alter, warnt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. "Für die Betroffenen ist das fatal, denn je früher eine Herzschwäche erkannt und die Ursachen konsequent behandelt werden, desto größer sind die Chancen, einen lebensbedrohlichen Verlauf der Krankheit zu verhindern."

"Das schwache Herz" war der Titel eines Infotags, zu dem die Herzklinik im Krankenhaus Bethanien unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp eingeladen hatte. Damit beteiligte sich die Kardiologie erneut an den jährlichen Veranstaltungen im "Herzmonat" November, die von der Deutschen Herzstiftung initiiert wurden.

Im Bethanien hielten Ärzte der Kardiologie den gesamten Nachmittag über Vorträge über das schwache Herz. Die Deutsche Herzstiftung hatte das Thema in diesem Jahr als Schwerpunkt im Herzmonat ausgerufen. Als Gastreferent war Prof. Dr. Philipp Kahlert vom Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum der Universitätsklinik Essen eigens nach Moers gekommen, um über die Therapie von Herzklappenfehlern zu referieren.

Bethanien-Oberärztin Dr. Anita Malkoc, Herzchirurgin in der Kardiologie, erläuterte in ihrem Vortrag den Nutzen der modernen Schrittmacher- und Defibrillatortherapien bei fortgeschrittener Herzschwäche.

In Untersuchungsräumen der Kardiologie demonstrierte das Ärzte- und Pflegeteam zudem Ultraschalluntersuchungen der Halsgefäße, während in der Patienten-Cafeteria viel Information und Beratung zu allen kardiologischen Fragen geboten wurde. Beliebt waren kostenfreie Messungen von Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck. "Wir wollten mit dem Herztag so viele Menschen wie möglich über Risiken und Ursachen von Herzerkrankungen aufklären und freuen uns über den regen Besuch", so Chefarzt Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp.

Der Herztag ermöglichte den Gästen auch einen Blick hinter sonst verschlossene Türen: Im Herzkatheter-Labor des Moerser Krankenhauses demonstrierte der erfahrene Oberarzt Dr. Volker Koke den Ablauf von Herzkatheter-Untersuchungen. Eine der häufigsten Ursachen für ein schwaches Herz sei die koronare Herzkrankheit, so Oberarzt. "Durch die Herzkatheter-Untersuchung können wir heute ohne große Operation sofort behandeln. Am nächsten Tag ist der Patient schon wieder auf den Beinen", sagte Dr. Volker Koke.

(RP)
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