Moers Adolfiner singen - und engagieren sich

Moers · Eine bunte, adventliche Mischung präsentierten die fünf Musikgruppen des Gymnasiums Adolfinum am Donnerstagabend den Zuhörern in der vollbesetzten Aula. Außerdem wurde der "Wilhelmine-Heiming-Preis" an drei schulische Gruppen verliehen.

 Das Weihnachtskonzert in der Aula hat Tradition.

Das Weihnachtskonzert in der Aula hat Tradition.

Foto: Klaus Dieker

Mit dem traditionellen südafrikanischen "Hambani kahle - das Licht erleuchtet die Nacht" zog der "Chor 5-7" in die Aula ein und eröffnete damit das Weihnachtskonzert der Fachschaft Musik. Auswendig und mit klaren Mädchenstimmen trug der Chor unter der Leitung von Cordelia Rahrbach-Sander noch vier weitere Stücke vor. Das "Ensemble Adolfonium" mit drei Querflöten und einer Gitarre präsentierte zwei Lieder, die Lehrer Jörg Meschendörfer am Keyboard begleitete.

Der Chor der Jahrgangsstufen acht bis zwölf begann mit dem klassischen "Tolite Hostias" aus dem Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns, das er vierstimmig und a-cappella vortrug. Deutlich wohler fühlte sich die Gruppe mit dem schwungvollen Gospel "Child of God". Das mit viel Spaß gesungene "Wonderful Dream" von Melanie Thornton ist bekannt aus der Coca-Cola-Werbung und wurde von Chorleiter Martin Rücker für den Chor arrangiert. Für das Stück "Grenzen" hat der Musiklehrer ebenfalls eigens einen Chorsatz geschrieben. Es greift das aktuelle Thema "Flüchtlinge" auf, das der Schulgemeinde, die sich auf die Fahne geschrieben hat, "Schule ohne Rassismus" zu sein, besonders am Herzen liegt.

Mit viel Inbrunst sangen die Schüler davon, dass es nicht um die Grenzen zwischen Ländern geht, sondern darum, individuelle Grenzen von Menschen zu respektieren. Ein Thema, das sicherlich auch im Schulalltag immer wieder akut ist. In dem Lied, das die Schüler im Internet gefunden haben, wird gefragt: Kann im Pass nicht einfach nur "Erdenbewohner" stehen? Das Publikum honorierte den überzeugenden Vortrag mit langem Applaus.

Dazu passte die "Advents-Intrade" der Bläsergruppe inklusive Schlagzeug, die mit einer fanfarenartigen Version des Kirchenliedes "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" an die Weihnachtsbotschaft erinnerte. Auch die rhythmischen, jazzigen Stücke wie "That's it" von Michael Schütz lagen der gemischten Gruppe aus Schülern verschiedener Jahrgänge, Lehrern und Eltern. Schließlich präsentierte die Schulband, bestehend aus Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang fünf Stücke, die im vergangenen halben Jahr intensiv geprobt wurden. Beim rockigen "How you remind me" von Nickelback spielten Marie-Theres Schwab und Marvin Schöffmann beide Gitarre und sangen zweistimmig. Das Lied "Irgendwas bleibt" von Silbermond erinnerte wieder an die Situation der Menschen, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten: "Gib mir 'n kleines bisschen Sicherheit in dieser Zeit, in der nichts sicher bleibt."

Der "Heiming-Preis" ging folgerichtig zu einem Teil an die auf Initiative der Schüler gegründeten Arbeitsgruppe "Flüchtlingshilfe". Hier bieten Schüler Flüchtlingen eine sinnvolle Nachmittagsbeschäftigung an, mit Konversation und kreativen Angeboten. Der Förderverein der Schule überreichte die Ehrung an Melanie Brouwers und Jan Pütter. Die Erlöse der Spendensammlung nach dem Konzert fließen in die Arbeit der Gruppe.

Außerdem wurden Philipp Richter und Philipp Oberberg von der Schülervertretung für ihren langjährigen Einsatz geehrt. Beide haben in vielen Sitzungen der verschiedenen Gremien mitgeholfen, die unterschiedlichen Interessengruppen der Schule zusammenzuführen. Eine besondere Ehrung wurde Christel Lietzow zuteil. Sie nahm die Urkunde und 500 Euro für die Bläsergruppe entgegen, die sie seit 30 Jahren leitet und die in unzähligen Veranstaltungen der Schulgemeinde Freude bereitet hat.

(rauh)
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