Moers 100 Schüler radeln für den Klimaschutz

Moers · Über 60.000 Euro und 170 Tonnen CO2 sparten Schulen und Kindertagesstätten im vergangenen Jahr ein.

 Zehn Kilometer durch Moers: Zeitweise füllten die 100 Schüler ganze Kreisverkehre in der Innenstadt.

Zehn Kilometer durch Moers: Zeitweise füllten die 100 Schüler ganze Kreisverkehre in der Innenstadt.

Foto: Klaus Dieker

"Helme auf,", ruft Giovanni Rumolo und zupft seine Warnweste zurecht. Auf dem Kopf trägt der Klimamanager vom Ecoteam NRW eine GoPro-Kamera, befestigt an seinem Helm. Mit einem Fahrradklingel-Konzert rollen 50 Schüler des Filder Benden Gymnasiums vom Hof und starten ihre Radtour im Zeichen des Klimaschutzes. Zehn Kilometer fährt die Gruppe, vorbei am Holderberg und am Erholungsgebiet Schwafheim, weiter durch die Innenstadt bis an ihr Ziel - dem Gymnasium Adolfinum.

In der Aula an der Wilhelm-Schroeder-Straße treffen sich Organisatoren und Teilnehmer des "Klimaschutzprojekts Moers" (KiMo), das Ende 2013 für Schulen und städtische Kitas angestoßen wurde. Unter dem Stichwort "Mobilität" soll die Rad-Aktion zeigen, wie sich jeder auch ohne Auto und Bus umweltschonend fortbewegen kann. Gleichzeitig soll es Schüler motivieren, an der Kampagne "Stadtradeln" teilzunehmen. Im vergangenen Jahr "erradelten" die Moerser 50.000 Kilometer, dieses Jahr sollen es 100.000 werden.

"Wir fahren in Zweierreihen, am Asberg dann bitte hintereinander", sagt Klaus Pelzer vom Ecoteam durch sein Megafon, "ich fahre vor, keiner überholt mich." Über seinem Hinter- und Vorderrad sind Kisten mit der Aufschrift "Klima schützen für morgen" angebracht. Nach den ersten acht Kilometern stoßen weitere Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und der Justus-von-Liebig-Schule zur Tour hinzu. "Das ist die größte Schüler-Fahrrad-Tour, die Moers seit 20 Jahren gesehen hat", ruft Pelzer. Die Schüler jubeln und treten fester in die Pedale.

In der Aula erholen sich die Jugendlichen von der fast zweistündigen Fahrt, während Mitschüler ihre Ideen für ein klimafreundliches Moers vorstellen. Jannik vom Gymnasium Adolfinum präsentiert sein Modell der "essbaren Stadt" - ungenutzte Flächen werden für die urbane Landwirtschaft genutzt. Noah vom Grafschafter Gymnasium träumt von einem Straßennetz in der Luft, sodass auf dem Boden mehr Grünfläche bleibt.

Das Ecoteam präsentiert abschließend die Bilanzen des vergangenen Jahres. Mithilfe verschiedener Projekte, wie zum Beispiel die "Lichtwächter" in den Kitas, sparten die Moerser Kindertagesstätten 8.600 Euro ein. Grundschulen und weiterführende Schule sparten Energie im Wert von 51.700 Euro ein. "Das sind 170 Tonnen weniger CO2", sagt Pelzer. Das sei Energie, die für eine einzige Person rund 31.000 Tage zum Leben ausreicht.

(laha)
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