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Mönchengladbach Zwei Publikumslieblinge ziehen weiter

Mönchengladbach · Helen Wendt war seit 2010 am Gemeinschaftstheater, Jonathan Hutter seit 2013. In vielen Rollen haben sie das Publikum begeistert. Er geht ans Münchener Volkstheater, sie ans Staatstheater Oldenburg. Sie werden fehlen.

 Jonathan Hutter und Helen Wendt als August und Julie in "norway.today".

Jonathan Hutter und Helen Wendt als August und Julie in "norway.today".

Foto: Matthias Stutte

Sie liebten sich als Romeo und Julia, als Julie und August wollten sie in "norway.today" gemeinsam aus dem Leben scheiden, und in "Kein schöner Land" sangen sie "Muss i denn, muss i denn. . .?" in einem urdeutschen Chor. In vielen weiteren Rollen haben sie das Publikum begeistert und berührt - diese beiden jungen Schauspieler. Und jetzt gehen sie - Helen Wendt wechselt zum Staatstheater in Oldenburg, und Jonathan Hutter wird ab der kommenden Spielzeit im Münchener Volkstheater zu sehen sein. Zwei Publikumslieblinge verlassen das Gemeinschaftstheater. Sie werden fehlen.

Helen Wendt, 1985 in Leipzig geboren, war seit 2010 am Gemeinschaftstheater, Jonathan Hutter, der 1989 in Altstätten in der Schweiz geboren wurde, seit 2013. Für beide war es das erste Engagement nach dem Studium. "Und wir haben riesiges Glück gehabt, hier beginnen zu dürfen", sagen beide. "Das Ensemble hat uns von Anfang an ernstgenommen, wir sind von den Kollegen getragen worden. Das war total toll." So gehen sie zwar optimistisch, aber auch mit Abschiedsschmerz an ihre neuen Wirkungsstätten. Die Vorproben haben sowohl in München als auch in Oldenburg bereits begonnen. Deshalb pendeln die beiden zwischen den Häusern und zwischen den Rollen. Eine anstrengende Zeit. Und aufregend.

Dass Jonathan Hutter und Helen Wendt Theaterschauspieler werden würden, war ihnen nicht vorbestimmt. Dass sie ins Rampenlicht drängten, war allerdings früh klar. Jonathan Hutter wollte schon als kleiner Junge Clown werden. "Als ich merkte, dass das nicht so klappte, wie ich mir das vorgestellt hatte, habe ich mich für die Schauspielerei entschieden." Er besuchte die Schauspielschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart - und kam als junger Schauspieler an den Niederrhein. Helen Wendt brach ihre Ausbildung als Bühnentänzerin ab und studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Sieben Spielzeiten lang gehörte sie zum Ensemble des Gemeinschaftstheaters. "Und das sehr gern", sagt sie.

Beide haben festgestellt, dass es wesentlich schwieriger ist, ein Zweit-Engagement zu bekommen als die erste Verpflichtung gleich nach Abschluss des Hochschulstudiums. Beide habe sich an mehreren Theatern beworben. "Als ich die Nachricht aus Oldenburg erhielt, hatte ich schon fast vergessen, mich dort jemals beworben zu haben", sagt Helen Wendt. Ihre Unterlagen hatte sie vor drei Jahren zum Staatstheater geschickt, jetzt gehört sie zum dortigen Ensemble. Derzeit wird das Stück "Utoya", in dem sie einen Polizisten spielt, geprobt. "Da geht es um das Massaker auf der norwegischen Insel, vor allem aber auch um das Geschehen und die Reaktionen drumherum."

Jonathan Hutter probt in München "Romeo und Julia". Diesmal ist er allerdings nicht der Titelheld, sondern spielt den Bruder Lorenzo. "Das Volkstheater ist eine sehr junge Bühne, die anderen Schauspieler sind auch etwa in meinem Alter", sagt Hutter. "Auch das Publikum ist jung, weil das eine Bühne zum Ausprobieren und Experimentieren ist."

Für beide steht fest: "Wir werden die Kontakte nicht einschlafen lassen." Und vergessen werden sie auch nicht die Rollen, die sie hier gespielt haben. Helen Wendt wird sich immer an "norway.today"erinnern. Und Jonathan Hutter wird immer besonders zurückdenken können an "Eine Schiffladung Nelken für Hrant Dink" und auch "Romeo und Julia". Er sagt: "Alle Aufführungen mit Helen waren einfach toll."

Auf Wiedersehen und viel Glück!

(RP)
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