Mönchengladbach Zwei Jahre Gefängnis für Betrug mit Borussia-Tickets

Mönchengladbach · Ein 40-jähriger Mönchengladbacher muss wegen Betrugs mit Eintrittskarten für Fußballspiele und Konzerte für zwei Jahre in Haft. Das Gericht verurteilte den Mann zu dieser Strafe ohne Bewährung wegen gewerbsmäßigen Betrug in zwölf Fällen.

Der Angeklagte, der erst vor ein paar Jahren eine Umschulung in Lager und Logistik gemacht hatte, nutzte die neuen Kenntnisse für illegale Geschäfte. In den Jahren 2014 und 2015 bot er über Ebay teure Eintrittskarten für Fußballspiele wie das zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen , für Boxkämpfe sowie für musikalische Events an. Er ließ sich die beträchtlichen Beträge auf sein Bankkonto überweisen, ohne jemals Karten zu liefern. Teilweise soll er auch versucht haben, die Karten doppelt zu verkaufen.

Drei Fälle stellte das Gericht ein, weil die Bestellungen noch rechtzeitig storniert werden konnten. Der Angeklagte soll einen Schaden von 8872 Euro verursacht haben. Der Gladbacher bestritt nichts, bezeichnete sich allerdings als Erpressungsopfer. Er habe eine Rumänin kennengelernt, mit der er fremdgegangen sei. Doch die Rumänin habe ihn erpresst. Wenn er nicht zahle, würde sie alles seiner Lebensgefährtin erzählen. Seine Partnerin sei krank, so der Angeklagte. Deshalb habe er mit Geldzahlungen aus den Betrügereien eine Erpressung verhindert.

Nach Verlesung des Vorstrafenregisters wurde klar, dass da kein Unschuldslamm saß. Immerhin enthielt das Register zwölf Eintragungen. Auch als Betrüger ist der 40-Jährige bereits bestraft worden. Warum er denn kein Geld zurückgezahlt habe, hielt ihm die Richterin vor. Von seinem Konto werde doch bereits gepfändet, weil er vor Jahren mehrere Telefonrechnungen nicht bezahlt habe, so die Antwort des Angeklagten. Am Ende forderte der Staatsanwalt eine Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten. Das Gericht verurteilte den Betrüger zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe - Bewährung sei nicht möglich.

(RP)
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