Mönchengladbach Zwei Bauten für Denkmalpreis nominiert

Mönchengladbach · Der alljährliche Wettbewerb um den Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege geht in die nächste Runde. Dieses Mal sind auch zwei Gebäude aus Mönchengladbach dabei. Der Sieger erhält ein Preisgeld von 7000 Euro.

 Das Vier-Familienhaus von 1902 und die Schriefersmühle aus dem Jahre 1747 wurden nominiert.

Das Vier-Familienhaus von 1902 und die Schriefersmühle aus dem Jahre 1747 wurden nominiert.

Foto: Detlef Ilgner, KN

Die Pflege eines Denkmals lohnt sich nicht nur für den Erhalt des Gebäudes. Sie kann auch unter Umständen einen Gewinn in Form eines Preises für den Eigentümer erbringen. Im März des kommenden Jahres bietet sich den Pflegern von Denkmälern wieder eine Möglichkeit dazu. Denn dann wird erneut im Rheinland der vom Land Nordrhein-Westfalen gestiftete Rheinisch-Westfälische Staatspreis für Denkmalpflege verliehen. Dieser ist mit 7000 Euro dotiert und wird im jährlichen Wechsel im Rheinland und in Westfalen verlost. In diesem Jahr sind unter den insgesamt 26 Bewerbungen privater Denkmaleigentümer und Denkmalförderer zwei aus Mönchengladbach dabei. Carmen Scheidtweiler und Jörg Schumacher schicken ihr Vier-Familienhaus an der Brucknerallee 214 ins Rennen, während der Förderverein der Schriefersmühle mit seinem Denkmal mit von der Partie ist.

Das Vier-Familienhaus wurde 1902 vom Architekten Franz Fischer ursprünglich als ein Zwei-Parteienhaus gebaut und von den Besitzern in ein Vier-Parteienhaus umgewandelt. Im Jahr 1989 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Am 1. Januar 2014 erfolgten die Sanierungsarbeiten und endeten am 6. Juni 2015. Die Restaurierungen wurden dabei privat finanziert. Ziel der Sanierung war es, den Grundriss zu verändern, um jeden Wohnraum miteinander zu verbinden und so eine ganztägige Beleuchtung zu ermöglichen.

Die Schriefersmühle dagegen wurde bereits 1747 erbaut und 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Der Förderverein sanierte das alte Gemäuer in den vergangenen vier Jahren. Über 150.000 Euro ließ man sich bisher die Instandsetzung eines der ältesten profanen Architekturen der Stadt kosten, wobei die Mühle dem Verein seit 2011 für 25 Jahre gehört. Zunächst wurde das äußere Konstrukt restauriert, um eine Einsturzgefahr zu verhindern. Anschließend erfolgte der Innenausbau sowie eine Neugestaltung und Bepflanzung der Außenanlage. Mit dem Aufbau einer Mühlenkappe samt Flügeln soll das Projekt in Zukunft abgeschlossen und die Mühle vervollständigt werden.

Jedes Jahr sind bei diesem Wettbewerb allerhand Denkmäler vertreten. Von Burgen und Kirchen über Mühlen und Fachwerken ist alles dabei. Dabei kommen ihre Preisträger aus allen Ecken des Rheinlandes und Westfalens. Um sich jedoch zu bewerben, bedarf es zuerst der Erfüllung zweier zentraler Kriterien. Zum einen muss sich das Gebäude als ein eingetragenes Denkmal präsentieren. Zum anderen muss es in den letzten zwei Jahren saniert worden sein.

Der Gewinn des Preises ist ebenfalls an eine Reihe Prüfsteine geknüpft. Eine denkmalverträgliche und substanzschonende Sanierung sowie eine materialgerechte Haltung des Gebäudes sind dabei besonders wichtig. Natürlich muss auch das Erscheinungsbild des Denkmals erhalten bleiben, und falls die dort lebenden Personen noch mit Einschränkungen leben, so erweist sich dies als vorteilhafter Wettbewerbsbonus.

Das Auswahlverfahren ist mehrstufig. In einem ersten Schritt trifft die Jury, bestehend aus Kirchenvertretern, Vertretern diverser Abteilungen und Behörden sowie Experten, eine erste Vorauswahl. Im zweiten Schritt werden die Objekte bereist und in Augenschein genommen, erst dann wird der Sieger bestimmt. Wer der Gewinner des aktuellen Wettbewerbes sein wird, stellt sich allerdings erst Anfang des nächsten Jahres heraus.

(RP)
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