Zensus So sieht Gladbach in Zahlen aus

Mönchengladbach · Mehr als die Hälfte der Gladbacher gehört der römisch-katholischen Kirche an. Damit ist Gladbach religiöser als zum Beispiel Krefeld. Der Anteil der Muslime ist hingegen sehr gering. Das alles und vieles mehr steht im Zensus.

Zensus 2011: Mönchengladbach in Zahlen
Foto: S&Q

Auch wenn die Mitgliederentwicklung in der katholischen Kirchen seit Jahrzehnten rückläufig ist, gibt es in Mönchengladbach noch immer 135 840 Menschen (53,5 Prozent), die der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft angehören - ein erstaunlich hoher Wert, sowohl im Vergleich zum Regierungsbezirk Düsseldorf (40,3 Prozent), zum Land Nordrhein-Westfalen (42,5 Prozent) als auch zum Bund (31,2 Prozent). Selbst im Vergleich zu ähnlich großen Städten in der Region wie Krefeld, wo bereits mehr als die Hälfte der Einwohner einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft (25,4 Prozent) angehört, wirkt die Zahl enorm.

Das - und viele weitere interessante Statistiken - gehen aus dem Zensus-Bericht des Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen (it.nrw) hervor. So steht in dem Bericht zur Volkszählung von 2011 (siehe Grafik) zum Beispiel auch, dass in Mönchengladbach über 7000 türkische Staatsangehörige leben, womit sie die größte ausländische Bevölkerungsgruppe im Stadtgebiet repräsentieren.

Ein weiterer Fakt, der aus den Ergebnissen des Zensus hervorgeht, ist, dass von den insgesamt 255 188 Einwohnern Mönchengladbachs 230 112 (90,2 Prozent) einen deutschen Pass besitzen. Weitere Nationen, die vergleichsweise stark in der Stadt vertreten sind: Polen (1682 Menschen; 0,7 Prozent), Griechen (1162; 9,5 Prozent) und Italiener (1149; 0,5 Prozent). Dahinter folgen in dieser Reihenfolge: Niederländer, Ukrainer, Russen, Kroaten, Bosnien-Herzegowiner, Rumänen und Kasachen. Exakt vier Prozent der Gladbacher Bevölkerung stammt aus anderen Ländern (10 251). Insgesamt leben in der Stadt 190 130 Menschen ohne (74,2 Prozent) und 63 590 (25, 8 Prozent) mit Migrationshintergrund. Die Statistik zeigt, dass der Anteil der Migranten in Krefeld (62 410; 28,2 Prozent) höher ist als in Gladbach.

Geht es etwa nach der Stellung im Beruf, zeigt sich, dass weit mehr als zweidrittel aller Gladbacher in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt sind (82,5 Prozent). Weitere berufliche Stellungen: Beamte (4,1 Prozent), Selbstständige mit Beschäftigten (5 Prozent), Selbstständige ohne Beschäftigte (6,9 Prozent) und mithelfende Angehörige (1,5 Prozent).

Keine Lust auf Hausarbeit hat offenbar Gladbachs männliche Bevölkerung: Nur 530 Männer arbeiten laut den Resultaten des Zensus in den eigenen vier Wänden als Hausmann. Hausfrauen gibt es mit 11 540 weitaus mehr.

Auch in Sachen Kindererziehung gibt es deutlich mehr Frauen als Männer in Mönchengladbach, die alleinerziehend sind (6,5 Prozent zu 1,0 Prozent).

Blickt man auf die Berufe der Gladbacher, fällt im Vergleich zu Krefeld auf, dass mehr Hilfsarbeitskräfte eingesetzt werden. Sind es in Krefeld lediglich 9650 (9,2 Prozent), gibt es in MG mit 12 630 (10,7 Prozent) Hilfsarbeitskräften wesentlich mehr. Erstaunlich: Die Zahl derer, die in einem akademischen Beruf tätig sind, ist in Krefeld mit 17 440 (16,6 Prozent) trotz niedrigerer Einwohnerzahl höher, als die in Mönchengladbach (16 860; 14,2 Prozent). Weitere interessante statistische Daten lassen sich in der obenstehenden Grafik ablesen.

(RP)
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